1116. Der Nonnenstein in Fredelsloh.

[904] (S. Neues Vaterl. Archiv Bd. II. S. 185.)


In der Kirche zu Fredelsloh am Solling befindet sich noch jetzt ein Denkstein, 4 Zoll dick, 3 Fuß hoch und 2 Fuß breit, auf welchem drei Nonnen, von denen zwei die mittlere führen, ausgehauen sind, von denen die mittlere ihrer Ahnung gemäß vom Blitze erschlagen ward, während ihre beiden Begleiterinnen unbeschädigt blieben. Sie hatte nämlich zweimal geträumt, nachdem schon drei Tage lang ein schweres Gewitter über dem damals dort befindlichen Kloster gewährt, daß dasselbe nicht eher sich verziehen werde, als bis sie vom Blitze erschlagen worden sei. Sie ward jetzt feierlich zum Tode geweiht, zwei Nonnen begleiteten sie an den Hainenberg, ein furchtbarer Blitzstrahl streckte sie todt darnieder, ihre Begleiterinnen kehrten unbeschädigt zurück und augenblicklich war das Gewitter vorüber.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 904.
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