1308. Der Kum (Goom) oder Gobbe.

[1059] (S. Jahrb. Bd. X. S. 32.)


In Nordfriesland gehört der Kum, Goom oder Gobbe zu den räthselhaften Wesen, welche unsichtbar ebensowohl die guten Kinder bewachen und vor Schaden behüten als bösen Kindern Leid zufügen. Richard Petri, weiland Pastor auf Westerlandföhr, nennt den Kum einen Gott des Fraßes und der Nachttänze und erzählt, daß man ihm zu Ehren getanzt und gesprungen habe. Ebenso ist in den Festlandsdistricten Frieslands Gobbe bald der Wohlthäter, bald der Schrecken der Kinder. Auf Sylt heißt nach ihm der Kindtaufsschmaus Goom, die Nachfeier des Festes aber Latergoom.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 1059.
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