Vom Abgott Moloch.

[530] Der Ammoniter Gott Moloch ist von Kupffer gemacht gewesen wie ein König / und ist gestanden hinter Jerusalem im Thal Hinnom / welches ein schöner lustiger Ort gewesen / zwischen Auffgang und Mittag mit Bäumen besetzt und von Brunnen befeuchtet / dahin wurde auch alles Aaß befördert und verbrennet / auff befehl deß Königes / also / daß das schöne lustige Ort mit unreinigkeit sehr besudelt war. Dieser Abgott stund mit ausgestreckten Armen unter welchen ein Feuer gemacht war / daß er glüete / so war auch für ihm zwischen zweyen Maurn ein Feuer angestecket /daß ihm zu ehren braute / er hätte in sich unterschiedene siebene Behalter / da man nach einander ein iedes Thürlein auffthät und darinnen opfferte / in das 1. eine Semmel / in das 2. ein Turtel-Täublein / in das 3. ein Schaff / in das 4. einen Widder / in das 5. ein Kalb / in dz 6. einen Ochsen / in das 7. einen Sohn. Das Bild war anzusehen als eines Kalbs Angesicht /stunde als etwas von denen die darneben stunden einzunehmen und zu empfahen. Wann nun die Jüden solch Opffer verrichteten / und ihr Kind im Götzenbilde verbrantwurde / tantzten sie darbey / schlugen die Trummel / jauchtzeten und schrieren als unsinnige Leute / damit die Eltern nicht hören solten das Geschrey ihrer armen Kinder / und dardurch vermeinten sie bey Gott grosse Gnad zuerwerben und zu verdienen /[530] welches dann eine grosse Abgötterey unter dem rechtgläubigen Volck und Kindern Gottes damals gewesen ist. 2. Chron. 28. cap.

Quelle:
Hammer, Matthäus: Rosetum Historiarum. Das ist: Historischer Rosengarten [...]. Zwickau 1654, S. 530-531.
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