Schleiffer.

[88] Schleiffer betriegen 1) Wenn sie Scheer- und Feder-Messer, wie auch zarte Scheeren, Lanzetten etc. auf groben Steinen schleiffen und also mehr daran verderben als helffen. 2) Wenn sie die guten Scheer-Messer und andere Dinge, sonderlich die ihnen von fremden Orten zugeschickt werden (sintemahl man nicht aller Orten Schleiffer findet, die ein Scheer-Messer tüchtig schleiffen können)[88] austauschen und schlechtere wiederum zuruck schicken. 3) Wenn sie die Steine mit Wasser nicht genugsam anfeuchten, wodurch es geschiehet, daß die Messer, Beile, Scheeren etc. so sie darauf schleiffen allzu sehr erhitzt werden und dadurch ihre Härte verliehren. 4) Wenn sie die ihnen zum schleiffen gegebene Sachen allzu dünn schleiffen, daß sich die Schärffe oder Schneide, bey darauf folgenden Gebrauch bald umleget, oder dieselben allzu sehr wegschleiffen, daß nichts vom Stahl übrig bleibet.

Quelle:
Hoenn, Georg Paul: Fortgesetztes Betrugs-Lexikon, worinnen die meisten Betrügereyen in allen Staenden nebst denen darwieder guten Theils dienenden Mitteln entdecket werden, Dritte Edition, Coburg 1730, [Nachdruck Leipzig 1981], S. 88-89.
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