Zwanzigster Auftritt.

[186] Vorige. Jakob. Hernach Rath Greif.


BARONESSE. Rath Greif!

JAKOB. Sie kommen eben. Er ruft aus der Mitte. Herr Rath! Geht ab.

GREIF tritt ein.

BARONESSE. Herr Greif, was Ihnen auch Herr Figaro befehlen und sagen wird – es ist mit meinem Wissen.

GREIF. Sehr wohl.

BARONESSE. Jetzt gehen Sie gleich zum Grafen Baptist, und melden ihm, daß mancherlei Raison es fordere, daß er die Sperrung des Schloßthores auf sich nehme, und deshalb Bardenroden um Verzeihung bitte.

GREIF. O dafür stehe ich leicht. –


Er geht in des Grafen Baptist's Zimmer ab.


BARONESSE ihm nach. Er soll noch vor der Tafel um Verzeihung bitten. Zu Figaro. Schaffen Sie mir die Garantie – dann wollen wir auf Hochzeitsfeste sinnen, geschmackvoll – prächtig – wie es keine gab.

FIGARO. Belustigen kann ich hier minder, wie einst zu Aquas-frescas. – Dem widerspricht das Einerlei der Thorheit, die mir dient. Ob ich vielleicht mehr nützen kann?

BARONESSE eifrig. Ja nutzen – nutzen, das ist meine Losung.

FIGARO. Und mein Ziel.

BARONESSE. Wenn Sie's erreichen –[186]

FIGARO. Laß sehen; mein Wille ist es.

BARONESSE. So lohnt Sie –

FIGARO warm. Der Triumph der guten Sache.

BARONESSE. Und alle Deutschen – die so –

FIGARO. Im echten Biederton reden –

BARONESSE lachend. Das sind besoffene – wie sie sich auch – ha ha ha! – in alter deutscher Redlichkeit – ha ha ha! vor Phi – lippsburg am Rhein erschlagen ließen. – Der Gewinn, mein lieber Figaro –

FIGARO lacht. Ist unser.

BARONESSE noch mehr lachend. Das Gelächter –

FIGARO. Ha ha ha! über die, die sich so weise dünkten –

BARONESSE. Ha ha ha! und doch betrogen wurden!

FIGARO. Ha ha ha! und doch betrogen wurden!

BARONESSE. Ehrt Ihr Genie! Sie geht in die Mitte ab.

FIGARO indem er zum Grafen Hyazinth geht. Bravissimo! Mehr will ich nicht!

Quelle:
August Wilhelm Iffland: Theater. Band 4, Wien 1843, S. 186-187.
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