52. Die Streithufe.
Mündlich.

[50] In fröere (frühern) Tiijen hett to Schorstett miir (mehr) Acker hüürt (gehört) as zund, dee is ääwer as de Ollen datt immer vertellt (erzählt) hebben upp düsse Wiis afkåmen.[50]

De Graevenitzschen hebben schon ümmer giirn miir Acker hebben müjen, un då isset denn jråd recht to passe kåmen, datt in Graevenitz en Schulte was, dee sick nich watt an Recht edder Unrecht kiirte (kehrte). Dee hett denn Jir vannen Graevenitzschen Acker in siine Schoo dån, un hett, as de Schorstettschen kåmen sinn, ören Acker to plöjen (pflügen), sick upp düssen Acker stellt un hett secht, datt datt Graevenitzsch Acker wär. Dunn as de Schorstettschen secht hebben, hee sülle datt bewiisen, hett hee secht »Ick swäre datt datt miin Acker is, wo ick hier upp stå,« un dunn hebben de Schorstettschen nist doon künnen un so is all dee Acker, den de Graeveritzschen hebben wulden, afkåmen; man ein von de Schorstettschen, dee was vöör Soldåt west un was sonnen rechten fläemschen Kiirl, dee hett siine Messfork (Mistforke) herkreejen un hett secht »weck mi an miinen Acker kümmt, den stech ick mett düsse Messfork medden dörch.« Un wiil de Graevenitzschen wust hebben, watt hee vöörn Kiirl was, hebben se emm siinen Acker tofreeden låten, un tee Hof, wo dee up wånte, hett siinen Acker noch bett upp düssen Dach. Dee Acker ääwer, dee so afswårm is, heett noch hüütendåchs de Striithoow, un upp ein Deel davan liggt dat groote Hünenbedde bii Graevenitz in de Dannen, darüm heeten dee ook de Striithoowsdannen.


Datt datt ääwer wår is, datt is noch janz fchiinbårlich to seeen, denn de Gråmn (Graben), dee aennerwaerts den Schorstettschen un Graevenitzschen Acker afscheit[51] (scheidet), geit an düsse Stell af un twäär (quer) dörchen Graevenitzschen Acker.

Quelle:
Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben. Berlin 1843, S. 50-52.
Lizenz:
Kategorien: