220.

[423] Den Kobold nennt man im Saterlande älrûn und auch in Ostfriesland findet sich diese Bezeichnung. In Nordmohr erzählte eine Frau, er sei ein kleiner kaum fußhoher Kerl, den man in ein Spinde einsperre und ihn mit Milch und Zwieback füttere, davon werde er so stark, daß er ein ganzes Fuder Roggen im Maule fort- und seinem Wirthe zutragen könne. – In Neustadt-Gödens sagt man von einem der Glück im Spiel hat: »der hat einen alrûn in der Tasche.« Ebenso sagt man in Moorhausmoor von einem der reich ist, er habe ein alrücken oder einen goldschêter. – Die Bezeichnung kobold scheint ganz unbekannt zwischen Ems und Elbe in Ostfriesland, Oldenburg und Hannover.

Quelle:
Adalbert Kuhn / W. Schwartz: Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen. Leipzig 1848, S. 423.
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