XLIX.

1VND Jacob berieff seine Söne / vnd sprach /Versamlet euch das ich euch verkündige / was euch begegnen wird in künfftigen zeiten. 2Kompt zu hauff / vnd höret zu jr Kinder Jacob / vnd höret ewren Vater Jsrael. Gene. 29.

3RVben1 mein erster Son / Du bist meine krafft /vnd meine erste macht / der öberst im Opffer / vnd der öberst im Reich. 4Er fuhr leichtfertig da hin / wie wasser / Du solt nicht der Oberst sein / Denn du bist auff deines Vaters lager gestiegen / daselbs hastu mein Bette besudelt mit dem auffsteigen. Gene. 35.

5DJe brüder Simeon vnd Leui / Jre Schwerter sind mordische woffen. 6Meine Seele kome nicht in jren Rat / vnd meine Ehre sey nicht in jrer Kirchen / [30b] Denn in jrem zorn haben sie den Man erwürget / vnd in jrem mutwillen / haben sie den Ochsen verderbet. 7Verflucht sey jr zorn / das er so hefftig ist / vnd jr grim das er so störrig ist / Jch wil sie zurteilen in Jacob / vnd zerstrewen in Jsrael. Gene. 34.


8JVda / Du bists / Dich werden deine Brüder loben / Deine hand wird deinen Feinden auff dem halse sein / Fur dir werden deines Vaterskinder sich neigen. 9Juda ist ein junger Lewe / Du bist hoch komen / mein Son / durch grosse Sieg / Er hat nider gekniet / vnd sich gelagert wie ein Lewe / vnd wie ein Lewin / Wer wil sich wider jn auff lehnen?

10ES wird das Scepter von Juda2 nicht entwendet werden / noch ein Meister von seinen füssen / Bis das der Helt kome / Vnd dem selben werden die Völcker anhangen. 11Er wird sein Füllen an den Weinstock binden / vnd seiner Eselin son an den edlen Reben /Er wird sein Kleid im Wein wasschen / Vnd seinen Mantel in weinbeer blut. 12Seine Augen sind rötlicher denn Wein / vnd seine Zeene weisser denn Milch.

13SEbulon wird am anfurt des Meers wonen / vnd am anfurt der Schiffe / vnd reichen an Sidon.

14JSaschar wird ein beinern Esel sein / vnd sich lagern zwischen die Grentzen. 15Vnd er sahe die ruge /das sie gut ist / vnd das Land / das es lüstig ist / Er hat aber seine Schuldern geneigt zu tragen / vnd ist ein zinsbar Knecht worden.

16DAN3 wird Richter sein in seinem Volck / wie ein ander Geschlecht in Jsrael. 17Dan wird eine Schlange werden auff dem wege / vnd ein Otter auff dem steige / vnd das Pferd in die ferssen beissen / das sein Reuter zu rücke falle. 18HERR ich warte auff dein Heil.

19GAD4 / Gerüst / wird das Heer füren / vnd wider herumb füren.

20VON Asser5 kompt sein fett Brot / Vnd er wird den Königen zugefallen thun.

21NAphthali6 ist ein schneller Hirs / Vnd gibt schöne rede.


22JOseph7 wird wachsen / Er wird wachsen / wie an einer quelle / Die Töchter tretten ein her im Regiment. 23Vnd wiewol jn die schützen erzürnen / vnd wider jn kriegen / vnd verfolgen / 24so bleibt doch sein Boge fest / vnd die Arm seiner hende starck /durch die hende des mechtigen in Jacob / Aus jnen sind komen Hirten / vnd Steine in Jsrael. 25Von deines vaters Gott / ist dir geholffen / vnd von dem Allmechtigen bistu gesegnet / mit segen oben von Himel erab / mit segen von der tieffe die unden ligt / mit segen an brüsten vnd beuchen. 26Die Segen deines Vaters gehen stercker denn die segen meiner Voreltern (nach wundsch der Hohen in der welt) vnd sollen kommen auff das heubt Joseph / vnd auff die scheitel des Nasir vnter seinen Brüdern.

27BEnJamin8 / ist ein reissender Wolff / Des morgens wird er Raub fressen / Aber des abends wird er den Raub austeilen.


28Das sind die zwelff stemme jsrael alle / vnd das ists das jr Vater mit jnen geredt hat / da er sie segenet / einen jglichen mit einem sondern Segen.

29VND er gebot jnen / vnd sprach zu jnen / Jch werde versamlet zu meinem volck / Begrabt mich bey meine Veter / in der Höle auff dem acker Ephron des Hethiters / 30in der zwifachen höle die gegen Mamre ligt / im lande Canaan / die Abraham kauffte sampt dem acker / von Ephron dem Hethiter zum Erbbegrebnis. 31Daselbs haben sie Abraham begraben /vnd Sara sein Weib. Daselbs haben sie auch Jsaac begraben / vnd Rebeca sein Weib. Daselbs hab ich auch Lea begraben / 32in dem Acker vnd der Höle / die von den kindern Heth gekaufft ist. Gen. 23.

33VND da Jacob volendet hatte die gebot an seine Kinder / thet er seine Füsse zu samen auffs bette / vnd verschied / vnd ward versamlet zu seinem Volck.

1Da fiel Joseph auff seines Vaters angesicht / vnd weinet vber jm / vnd küsset jn. [31a]


1 Solt der Erste geburt wirde haben nemlich das Priesterthum vnd Königreich. Nu aber wird beides von jm genomen / vnd Leui das Priesterthum / vnd Juda das Königreich geben. Hie ist bedeut die Synagoga / die das Bette Jacob / das ist / die Schrifft besudelt mit falscher lere / darüber sie verloren hat Priesterthum vnd Königreich.

2 Hie fehet an der Segen von Christo / der von Juda geborn solt werden. Vnd heisst jn Silo / das ist / der Glückselig sein / vnd frisch durchdringen solt / mit geist vnd glauben das zuuor durch werck saur vnd vnselig ding war. Darumb nennen wir Silo / ein Helt. Denn das vorige teil dis Segens / betrifft den König Dauid / Vnd ist sonst in allen segen nichts mehr von Christo / Sondern alles ander ist von zeitlichem heil / das den kindern Jsrael gegeben ist. Als das Sebulon solt am meer wonen bis gen Sidon. Vnd Jsaschar mitten im Land vom meer wonen / vnd doch zinsbar gewesen ist / den Königen von Assyrien.

3 Den Segen Dan hat Simson erfüllet / Jud. 12.

4 Gad hat seinen Segen ausgericht da sie fur Jsrael her zogen / Josu. 1.

5 hat gut getreide Land innen gehabt.

6 Segen ist erfüllet durch Debora vnd Barac / Jud. 5.

7 Der segen Joesph gehet auff das Königreich Jsrael / vnd ist gantz von leiblichem Regiment gesagt / Das die Töchter (das ist / die Stedte im Lande) wol regieret worden zeitlich vnd viel Propheten vnd grosse Leute zu Ecksteinen hatten. Vnd wiewol sie offt angefochten worden / gewonnen sie doch. Vnd dis Königreich war im geschlecht Ephraim. Also bleibt der geistlich Segen vnd Reich auff Juda / vnd das leibliche Reich auff Ephraim.

8 segen hat erfüllet / der könig Saul vnd die bürger zu Gaba / Jud. 20.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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