I.

Hiob, mit Schwären bedeckt, umgeben von seinen drei Freunden, seiner Frau und einem Knecht, der eine neue Unglücksbotschaft verkündet (Hi. 2,7-13). Im Hintergrund die vier Prüfungen. Links: Feuer vom Himmel verzehrt Hiobs Schafe samt den Knaben; in der Mitte; Feinde rauben die pflügenden Rinder und weidenden Eselinnen und töten die Knaben, andere nehmen die Kamele und erschlagen gleichfalls die Knaben, während (rechts) ein Sturm das Haus seines Bruders zerstört, wobei seine Söhne und Töchter umkommen (Hi. 1,14-19).
Hiob, mit Schwären bedeckt, umgeben von seinen drei Freunden, seiner Frau und einem Knecht, der eine neue Unglücksbotschaft verkündet (Hi. 2,7-13). Im Hintergrund die vier Prüfungen. Links: Feuer vom Himmel verzehrt Hiobs Schafe samt den Knaben; in der Mitte; Feinde rauben die pflügenden Rinder und weidenden Eselinnen und töten die Knaben, andere nehmen die Kamele und erschlagen gleichfalls die Knaben, während (rechts) ein Sturm das Haus seines Bruders zerstört, wobei seine Söhne und Töchter umkommen (Hi. 1,14-19).

1ES war ein Man im lande Vz / der hies Hiob1 /Derselb war schlecht vnd recht / Gottfürchtig / vnd meidet das böse. 2Vnd zeuget sieben Söne vnd drey Töchter / 3vnd seins Viehs war sieben tausent schaf /drey tausent kamel / fünff hundert joch rinder / vnd fünff hundert eselin / vnd seer viel Gesinds / Vnd er war herrlicher2 / denn alle die gegen Morgen woneten.


4VND seine Söne giengen hin vnd machten Wolleben / ein jglicher in seinem Hause auff seinen tag /vnd sandten hin vnd luden jr drey Schwestern mit jnen zu essen vnd zu trincken. 5Vnd wenn ein tag des Wollebens vmb war / sandte Hiob hin vnd heiligete sie / vnd machte sich des morgens früe auff / vnd opfferte Brandopffer / nach jrer aller zal / Denn Hiob gedachte / Meine Söne möchten gesündigt / vnd Gott gesegenet haben in jrem hertzen / Also thet Hiob alle tage.


6ES begab sich aber auff einen tag / da die Kinder Gottes kamen vnd fur den HERRN tratten / Kam der Satan auch vnter jnen. 7Der HERR aber sprach zu dem Satan / Wo kompstu her? Satan antwortet dem HERRN / vnd sprach / Jch hab das Land vmbher durchzogen. 8Der HERR sprach zu Satan / Hastu nicht acht gehabt auff meinen knecht Hiob? Denn es ist sein Gleiche nicht im Lande / schlecht vnd recht /Gottfürchtig / vnd meidet das böse. 1. Pet. 5.

9SAtan antwortet dem HERRN / vnd sprach /Meinstu / das Hiob vmb sonst Gott fürchtet? 10Hastu doch jn / sein Haus vnd alles was er hat / rings vmb her verwaret / Du hast das werck seiner hende gesegenet / vnd sein Gut hat sich ausgebreitet im Lande. 11Aber recke dein Hand aus / vnd taste an alles was er hat / Was gilts / er wird dich ins angesicht segenen3? 12Der HERR sprach zu Satan / Sihe / alles was er hat / sey in deiner hand / on alleine an jn selbs lege deine hand nicht. Da gieng Satan aus von dem HERRN.


13DES tages aber da seine Söne vnd Töchter assen vnd truncken wein in jres Bruders hause des erstgebornen / 14kam ein Bote zu Hiob / vnd sprach / Die Rinder pflügeten / vnd die Eselinnen giengen neben jnen an der weide. 15Da fielen aus Reicharabia her ein / vnd namen sie / vnd schlugen die Knaben mit der scherffe des schwerts / Vnd ich bin allein entrunnen / das ich dirs ansaget. 16Da der noch redet / kam ein ander / vnd sprach / Das fewr Gottes fiel vom Himel / vnd verbrand Schaf vnd Knaben / vnd verzehret sie / Vnd ich bin allein entrunnen / das ich dirs ansaget. 17Da der noch redet / kam einer / vnd sprach /Die Chaldeer machten drey Spitzen / vnd vberfielen die Kamel / vnd namen sie / vnd schlugen die Knaben mit der scherffe des schwerts / Vnd ich bin allein entrunnen / das ich dirs ansaget.


18DA der noch redet / kam einer / vnd sprach /Deine Söne vnd Töchter assen vnd truncken im hause jres Bruders des erstgebornen / 19Vnd sihe / da kam ein grosser wind von der wüsten her / vnd sties auff die vier ecken des Hauses / vnd warffs auff die Knaben / das sie storben / Vnd ich bin allein entrunnen /das ich dirs ansaget.


20DA stund Hiob auff vnd zureis sein Kleid / vnd raufft sein Heubt / vnd fiel auff die erden vnd betet an / 21vnd sprach / Jch bin nacket von meiner Mutterleibe komen / nacket werde ich wider da hin faren. Der HERR hats gegeben / der HERR hats genomen /Der name des HERRN sey gelobt. 22Jn diesem allen sündiget Hiob nicht / vnd thet nichts thörlichs wider Gott. Eccle. 5.; 1. Tim. 6. [275a]


1 Hiob est lobab Rex Edom, Gen. 36. scilicet iuxta Arabiam felicem, in Petrea Arabia, quia irruunt in eum Sabei.

2 Nicht das er so Reich vnd gewaltig sey gewesen / Sondern vmb seiner weisheit / verstand vnd Gottseligkeit willen / ist er herrlicher gehalten denn andere.

3 Das ist fluchen vnd lestern.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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