IIII.

7ABer der Gerechte / ob er gleich zu zeitlich stirbet / ist er doch in der Ruge 8(Denn das Alter ist ehrlich / nicht das lange lebet / oder viel jar hat / 9Klugheit vnter den Menschen ist das rechte grawe Har / vnd ein vnbefleckt Leben / ist das rechte Alter) 10Denn er gefelt Gott wol / vnd ist jm lieb / Vnd wird weggenomen aus dem Leben / vnter den Sündern / 11vnd wird hingerücket / das die Bosheit seinen verstand nicht verkere / noch falsche Lere seine Seele betriege. 12Denn die bösen Exempel verfüren / vnd verterben eim das Gut / vnd die reitzende Lust verkeret vnschüldige Hertzen. 13Er ist bald volkomen worden / vnd hat viel jar erfüllet / 14Denn seine seele gefelt Gott / darumb eilet er mit jm aus dem bösen leben. Jsa. 57.

15ABer die Leute / so es sehen / achtens nicht /vnd nemens nicht zu hertzen / nemlich / Das die Heiligen Gottes in gnad vnd barmhertzigkeit sind / vnd das er ein auffsehen auff seine Auserweleten hat. 16Denn es verdampt der verstorben Gerechte die lebendigen Gottlosen / vnd ein Junger / der bald volkomen wird / das lange Leben des Vngerechten. 17Sie sehen wol des Weisen ende / Aber sie mercken nicht /was der HERR vber jm bedenckt / vnd warumb er jn bewaret. 18Sie sehens wol / vnd achtens nichts /Denn der HERR verlachet sie / vnd werden darnach schendlich fallen / vnd eine schmach sein vnter den Todten ewiglich. 19Vnd er wird sie vnuersehens hernider stürtzen / vnd wird sie aus dem grund reissen /das sie gar zu boden gehen. 20Vnd sie werden in engsten sein / Vnd jr gedechtnis wird verloren sein. Sie werden aber komen verzagt mit dem Gewissen jrer sünden / Vnd jre eigen sünden werden sie vnter augen schelten. [166a]


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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