Nr. 126. Die Schlacht bei Staufenburg und der Schimmel.

[92] Bei der Staufenburg ist eine Schlacht im siebenjährigen Kriege geschlagen und diese hat für unsere Vorfahren einen guten Erfolg gehabt. Vor dem Berge lagen die unseren und frühstückten und hinter dem Berge lag der Feind. Und die Soldaten, was unsere Vorfahren waren, die haben schon an Gott gehakt1. Der eine General hat gesagt: so wenig als sein Pferd, was ein Schimmel war, schwarz wäre, so wenig gewönnen sie auch die Schlacht. Da ist auf einmal das Pferd, welches ganz weiß war, kohlrabenschwarz geworden. – Nun haben die Soldaten erst fertig gefrühstückt, dann ist zum Aufbruch geblasen und der Ausgang des Gefechtes war für unsere Vorfahren glücklich. Dieselben hatten zuletzt mehrere Kanonen gewonnen, die Franzosen aber hatten Reißaus genommen. Das Pferd des Generals ist aber sehr alt geworden, und es ist das kostbarste Pferd gewesen, was in der ganzen Garnison war.

Fußnoten

1 Am guten Ausgang der Schlacht verzweifelt.


Quelle:
Heinrich Pröhle: Harzsagen, zum Teil in der Mundart der Gebirgsbewohner. Leipzig 21886, S. 92.
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