Nr. 234. Achtermannshöhe.

[225] Auf die Achtermannshöhe sollte der Böse über Nacht ein Schloß bauen, dafür war ihm eines Mannes Seele verschrieben, die Steine wurden mit hundert Mäusen zusammengefahren. Dem Hahne stopfte der Teufel den Hals zu, damit er nicht krähen und den Tag verkünden könnte. Die Frau des Mannes aber, dem er das Schloß bauen sollte, erschreckte den Hahn, indem sie auf ihre Schürze schlug; da vermochte er doch zu krähen. Der Teufel brachte eben den Trittstein, der lieget nun noch da und ist ein breiter Stein; er befindet sich eine Viertelstunde von der Achtermannshöhe. Das ganze Schloß auf Achtermannshöhe wurde also nicht fertig und die Seele des Mannes, der sich ihm verschrieben hatte, wenn er es zustande brächte, war gerettet.

Quelle:
Heinrich Pröhle: Harzsagen, zum Teil in der Mundart der Gebirgsbewohner. Leipzig 21886, S. 225.
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