Nr. 259. Hainfeld.

[242] Auf dem Hainfelde lieget ein Schatz, den wollten einst zwölf Männer heben. Sie kamen auch wirklich auf eine[242] Braupfanne voll Geld und steckten schon die Hebebäume in die Rinken. Da ließ der Teufel zuerst einen Hasen mit drei Beinen vorlaufen. Dann kam ein Wagen auf drei Rädern, bespannet mit vier Ziegenböcken, und auf dem Bocke saß ein Mann ohne Kopf. Eine Ecke drauf, da kömmet Steppen oder der Satan selber mit einem Pferdefuß und einem Menschenfuß, einer wassergrünen Hose und einem scharlachroten Kleide; seine Augen blitzten wie Feuer. Ja, sagte er, das ist gut, daß ihr es habet. Ich muß aber Entschädigung dafür haben. Wenn ich den mit der roten Weste (einen Ilfelder) haben soll, so will ich euch den Schatz nicht mehr vorenthalten. Da fing der Ilfelder an zu schimpfen. Da lachte der Böse höhnisch und der Kessel versank, die Hebebäume flogen in die Luft. So wird in Stolberg erzählt.

Quelle:
Heinrich Pröhle: Harzsagen, zum Teil in der Mundart der Gebirgsbewohner. Leipzig 21886, S. 242-243.
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