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[357] Wie ihr die Amme vorgeschlagen,

Läßt Tanja nachts zur Zauberei

Ins Bad sich leis ein Tischchen tragen,

Geheimnisvoll gedeckt für zwei.

So harrt sie ... plötzlich graust's Tatjana –

Und beim Gedanken an Swetlana

Graust's mir noch mehr; drum schweig' ich still,

Weil ich von Spuk nichts wissen will.

Nun löst sie Seidengurt und Mieder,

Entkleidet sich, steckt mit Bedacht

Den kleinen Spiegel für die Nacht

Noch unters Pfühl und legt sich nieder ...

Kupido naht im Zauberschein –

Rings wird es still. Sie schlummert ein.

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 357.
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