XXIV

[385] Er täuschte sich: noch tief im Traume

Lag unser Held, den Pflichten fern.

Schon dämmert's leis am Himmelssaume.

Der Hahn begrüßt den Morgenstern –

Noch ruht das Weltkind schlafumfangen.

Schon ist die Sonne aufgegangen

Und überstreut mit weißem Glanz

Kristallner Flocken Wirbeltanz –

Er aber träumt noch mit der Miene

Der Unschuld sanft im Schlafgemach.

Doch jetzt auf einmal wird er wach,

Gähnt, reckt sich, teilt die Bettgardine

Und schaut – bis plötzlich er gewahrt:

Es ist ja höchste Zeit zur Fahrt!

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 385.
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