4.

Der Choliambe oder Skazon

[34] Der Choliambe scheint ein Vers für Kunstrichter,

Die immerfort voll Naseweisheit mitsprechen,

Und eins nur wißen sollten, daß sie nichts wißen.

Wo die Kritik hinkt, muß ja auch der Vers lahm sein.

Wer sein Gemüth labt am Gesang der Nachteulen,

Und wenn die Nachtigall beginnt, das Ohr zustopft,

Dem sollte man's mit scharfer Dissonanz abhaun.

Quelle:
August Wilhelm von Schlegel: Sämtliche Werke, Band 2, Leipzig 1846, S. 34.
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