1. Scene.

[2] Der Chor, geführt von Edwiga und Guisto, tritt langsam und behutsam auf und schmückt während des Gesanges die Hütte mit Blumen und Kränzen.


CHOR.

Still, noch decket uns die Nacht.

Schaffet hurtig, gehet leise,

Daß der Vater nicht erwacht;

Er, der Gütige und Weise,

Der uns Heil und Glück gebracht.

Seit er heut' vor zwanzig Jahren

Hier in unserm Thal erschien

Schützte er uns vor Gefahren

Und erhob uns Herz und Sinn.

EDWIGA.

D'rum fröhlich und munter, –

Das Fest zu bereiten,

Laßt reicher und bunter

Das Haus uns umkleiden

Mit Blumen und Grün

In dankbarem Sinn.[3]

CHOR.

D'rum fröhlich und munter, –

Laßt reicher und bunter

Das Haus uns umkleiden

Mit Blumen und Grün.

GUISTO.

Er war unser Lehrer

In männlicher Tugend,

Erzog seinen Sohn hier

Als Vorbild der Jugend,

D'rum bleib' er noch lange

Uns Führer und Freund.

CHOR.

Er war unser Lehrer

In jeglicher Tugend,

D'rum bleib' er noch lange

Uns Führer und Freund.


Indem der Chor den ersten Gesang wiederholt, geht er leise wieder ab. Mittlerweile ist es heller geworden, die Sonne geht auf. – Troila kommt aus der Hütte.


Quelle:
Franz Schubert: Alfonso und Estrella. Wien 1881, S. 2-4.
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