Fünfter Brief.

Wilhelm an Heinrich.

[30] Liebster Heinrich!


Nun bin ich gewiß überzeugt, daß Fiekchen eine mächtige Zauberinn ist; denn sie selbst hat mich von meinem Übelstand erlöset. Gestern Nachmittags rufte sie mich in ihre Kammer, und verschloß die Thüre. »Komm her, sagte sie: ich will dich das Papaspiel vollends lehren. – So weit waren wir gekommen, – fuhr sie fort, und legte sich mit aufgedecktem Oberrocke quer über das Bette: – nun mache weiter.« – Sie erklärte sich itzt deutlicher. Ich mußt' ihr Unterrock und Hemd aufschlagen, und meine Pique an den Bauch setzen. Ich fühlte da ein kleines Gebräme, und bekam Lust, dies Phönomenon näher zu betrachten; aber sie erlaubt' es nicht.[31]

»So stoße zu« – sagte sie: – ich befolgt es, und rannt' ihr dermaßen damit auf den Leib, daß sie hätte zerbrechen mögen. Es mußt' ihr eben so weh gethan haben als mir, denn sie zückte; aber bald machte sie einige Bewegungen, und da fühlt' ich, daß ich auf etwas Nasses kam. Sie hieß mich noch einmal zustoßen; und als ich zauderte, zog sie mich bei beiden Westentaschen so vest an sich, daß meine Ente ihr mitten in den Leib drang. Ich erschrak über diese Begebenheit; aber sie lachte: dies machte mir wieder Muth, und ich blieb so eine ganze Weile auf ihr liegen. Sie sagte mir nunmehr, daß ich mit dem Hintern wackeln müsse; worauf ich eben so zur Seite hin und her wackelte, wie ein Schlösser, der mit dem Brecheisen etwas ausheben will. Dies war nun freilich der rechte Modus nicht, wie ich nachher erfuhr. Mit bitterm Gesichte warf sie mich von sich herab, und hies mich einen Tölpel: zeigte mir[32] mit verächtlicher Mine den Rücken, und gieng.

Niemand war trauriger als ich, weil ich Fiekchen beleidigt hatte, und glaubte, ich hätt' ihr weh gethan. Ich suchte sie zu besänftigen, kauft' ihr täglich die besten Kuchen; und nach vier Tagen bekam ich ein besseres Gesicht. Wir waren wieder allein. Sie saß auf dem Tisch, und hatte die Füße auf der Bank. Ich setzte mich auf die Bank, und fieng mit ihren Füßen zu spielen an. Nach und nach kam ich immer höher, bis an den Bauch zu der kleinen Spaltung; und sogleich war meine Erhärtung wieder da. Eine Zeit lang zupft' ich gelind an ihren weichen Härchen; und da sie ruhig blieb, fuhr ich immer fort. »Bist du noch böse auf mich. Fiekchen, sagt' ich: daß ich dich letzthin zu stark gestoßen?« – »O gehe doch!« – »Aber – willst du denn nicht auch einmal mit mir spielen? – – Komm, – ach komm doch,[33] Engel!« – Sie klopfte mir die Backen, küßte mich, und stand auf.

Ich trug sie auf ihres Papa's Bette, und war gleich mit allen Anstalten fertig. – »Aber (fieng sie an) du mußt dich heute gescheuter aufführen – nicht hin und her wackeln; sondern rückwärts und vorwärts, wie es unser kleiner Mordar machet, mit der Belline.« – »Nu, nu, ich will schon machen,« sagt' ich: und tauchte mein Schwänzchen in ihre Wunde, daß es bis an den Beutel darinnen stak. Itzt fing ich an zu wackeln. O wenn ich dir doch das angenehme Jucken beschreiben könnte, welches ich da empfand! Auf einmal konnt' ich mich nicht mehr enthalten, und pfropfte aus allen Kräften los, daß ich mir fast meine kleine Eier im Säckchen zerquetschet hätte, und Fiekchen mich (vermuthlich aus Schmerz) zurückstoßen wollte: aber ich hatte mich so vest angeklammert, daß Alles vergebens war, und fuhr so lange mit[34] Ungestümm fort, bis mir jähling so wohl und wunderlich wurde, daß mir die Knie sanken, und ich, ganz außer mir selbst, auf ihr liegen blieb.

Sie hatte unter währendem Spiel hastig Athem geholet, und itzt machte sie solche Züge nach Luft, die recht aus dem Innersten giengen. Ihr Auge war geschlossen, die schöne Brust wallte beständig auf und nieder, und ihre Arme lagen zur Seite geschleudert; als ich, der am ersten wieder zu sich kam, sie anblickte.

Nun hatt' ich Zeit, ihren Tempel der Wonne recht zu betrachten. Das süße Löchelchen stand noch etwas von einander, wie eine halb eröffnete Auster, und sükkerte Tropfenweise einen weisslichen Schaum von sich; der schon ganz ihre Schenkel befeuchtet hatte, und wie Perlenthau auf jungen Lilien anzusehen war. Ich küßte sie mit Entzücken, und bedeckte sie mit[35] ihren Kleidern. Sie erwachte wieder, fiel mir um den Hals, und weinte. – »Ach Wilhelm! – itzt gehe, ich bitte dich; – es möchte Jemand kommen. – Ein andermal mehr.« –

Sie hatte auch kaum ausgeredet, als ich die Hausthüre knarren hörte. Ich schlich mich geschwind in meine Kammer. Es waren Fiekchens Eltern. Vermuthlich werden sie es ihr angesehen haben, daß etwas vorgegangen, denn ihre Haube war sehr zerrüttet; aber Fiekchen weiß sich zu helfen, denn sie ist nicht auf den Kopf gefallen, und lügen kann sie dir, als wenn's gedruckt wäre. Lebe wohl. Ich muß schließen; denn bei der Erinnerung juckt es mich wieder so gewaltig, daß ich mich zu Bette legen, und sehen muß, ob ich einschlafen kann. Ich bin


Dein Wilhelm.

Quelle:
Karl Timlich: Priaps Normal-Schule die Folge guter Kinderzucht. [München] [1971], S. 30-36.
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