Der Fall Röttcher

[391] In Wiesbaden ist der Redakteur der ›Menschheit‹ unter dem Verdacht des Landesverrats verhaftet worden: am 29. Juli dieses Jahres hat sein Blatt Nachrichten von Verbindungen zwischen Reichswehr und Stahlhelm veröffentlicht, die der belgische Kriegsminister de Broqueville dazu benutzt hat, Rüstungsforderungen im belgischen Senat durchzudrücken.

Röttcher wurde, so berichten die Zeitungen, »auf den wiesbadener Bahnhof gelockt«. Das ist richtig – aber nötig war es nicht. Die deutsche Polizei hatte das formelle Recht, eine solche Verhaftung in Wiesbaden vorzunehmen, ohne die Besatzungsbehörden – in diesem Fall die Engländer – auch nur zu fragen; genau wie die später erfolgte Haussuchung ohne Einwilligung der Engländer vorgenommen werden konnte. Maßgebend ist da eine Abmachung der Londoner Konferenz vom 30. August 1924, in der es im Artikel 7 heißt:

»Um eine gegenseitige Befriedung herbeizuführen und soweit als möglich tabula rasa mit der Vergangenheit zu machen, sind die Alliierten Regierungen und die Deutsche Regierung über die nachstehenden Bestimmungen übereingekommen: . . . Dabei besteht Übereinstimmung darüber, daß hinsichtlich etwaiger künftiger[391] Geschehnisse die Gerichtsbarkeit und Gesetzgebung Deutschlands, namentlich in Ansehung der Staatssicherheit, sowie die Gerichtsbarkeit der Besatzungsbehörden, namentlich in Ansehung ihrer Sicherheit, gemäß dem Friedensvertrag von Versailles und dem Rheinland-Abkommen ihren normalen Lauf nehmen werden.«

Die Rechtslage ist so, daß der deutschen Gerichtsbarkeit nur solche Strafverfahren entzogen sind, die sich gegen Mitglieder der Besatzungstruppen sowie deren Angehörige richten oder die solche Personen als Rechtsverletzte zum Objekt haben. Fritz Röttcher fällt nicht unter diese Rubrik – seine Verhaftung war formal in Ordnung. Daß die Verhaftung auf dem Bahnhof stattfand, hatte einen polizeilichen Grund: in der unmittelbaren Nachbarschaft Röttchers wohnen englische Beamte – ein höherer und ein mittlerer –, die von einem Widerstand Röttchers Skandal befürchteten, was ihnen nicht grade gelegen gekommen wäre. Auf dem Transport nach Berlin hat man dann sorgfältig das von Franzosen besetzte Gebiet vermieden.

Eine solche Verhaftung wird vorgenommen, wenn die Schwere des in Frage stehenden Delikts augenscheinlich ist und wenn Fluchtverdacht vorliegt. Röttcher hatte sich aber bisher immer auf alle Ladungen gestellt – das letzte Mal in Frankfurt; er ist von einer pariser Reise nach Wiesbaden zurückgekehrt . . . es ist also nicht recht einzusehen, warum hier Fluchtverdacht oder gar Verdunkelungsgefahr angenommen wird, die bei der Charakterveranlagung des aufrechten und mutigen Mannes ausfällt. Das Verfahren ist eine politische Quittung für das, was die ›Menschheit‹ getan hat, geboren aus einer Angst-Neurose vor dem, was sie tun wird. Fritz Röttcher sitzt jetzt in Moabit und wartet auf Leipzig.


Rheinauf, rheinab gehen seit Jahren die ›Enthüllungen‹. Jeder, der einmal bei der deutschen Abteilung III b oder in einem französischen Deuxième Bureau gearbeitet hat, weiß, wie glitschrig dieser Boden ist, auf dem sich die merkwürdigsten Existenzen bewegen: ehrenhafte Patrioten, Schufte, geheimnistuerische Dummköpfe, legalisierte Verbrecher und, in den allermeisten Fällen, Doppelspione, also solche, die von beiden Seiten bezahlt werden und für beide Seiten arbeiten.

Im Juni 1927 wurden dem belgischen Nachrichtendienst in Aachen ›Dokumente‹ angeboten, die das angebliche Programm der ›Reichswehr- und Stahlhelm-Politik‹ enthielten. Die kamen dem belgischen Kriegsminister in die Hände, und er tat damit, was jeder nationale Politiker an seiner Statt getan hätte: er machte mit ihnen im Senat Stimmung für die Bewilligung neuer Kriegsrüstungen, die sonst auf härtern Widerstand gestoßen wären, obgleich von den Belgiern noch nicht vergessen ist, was die Deutschen ihnen während der Besatzungszeit angetan haben. Der Kriegssozialist Vandervelde stand diesen[392] Dokumenten übrigens skeptisch gegenüber. Die englischen Nachrichtenoffiziere, die französischen Nachrichtenoffiziere bissen gleichfalls nicht an – bis auf einen. Der betrieb die Veröffentlichung. Es ist nicht klar zu sehen, inwieweit diese Dokumente mit den in der ›Menschheit‹ veröffentlichten übereinstimmen: die Hinterleute des Blattes haben heute noch sehr gute Beziehungen zu den illegalen deutschen Formationen, und die Leute der ›Menschheit‹ verbürgen sich für die Echtheit ihrer Publikationen. Hier mag eingeschaltet werden, daß die Reinheit F. W. Foersters und Fritz Röttchers über allen Zweifel erhaben ist; ich glaube auch nicht, daß dies der Augenblick ist, zu sagen, was uns von diesen Männern und ihrer Taktik trennt. Wenn Leute in Seenot sind, fragt man nicht nach der Religion. Man hilft.

Die Enthüllungen in der ›Menschheit‹ vom 29. Juli hatten ein ziemlich ernstes Gesicht. Für uns ist das nichts Neues: aber eine so doof-gerissene Ideenwelt, eine so ausführlich dokumentierte Darstellung der vorsichtigen Beziehungen der Reichswehr zu ihren gesinnungsmäßig gleichwertigen Schwesterverbänden war doch neu. Die Darstellung zeigte wieder, wo die energischen, schlauen, lebenstüchtigen Politiker des deutschen Volkes sitzen. Rechts.

Bestimmt echt ist sicherlich das Wort, das in diesen Besprechungen gefallen ist: das von der ›nüchternen Loyalität‹ der Reichswehr der Republik gegenüber. Das kann man nicht erfinden. Man stelle sich das unter dem Kaiserreich vor: die Wehrmacht streicht dem Staat gutmütig über den Kopf, verspricht, ihn nicht sofort und bei lebendigem Leibe zu fressen und erklärt sich für ›neutral‹. Nein, das kann man sich nicht vorstellen. Nicht neu und schon an andern Stellen veröffentlicht ist ferner die Ablehnung von allgemeiner Wehrpflicht und Miliz durch die Reichswehr: die allgemeine Wehrpflicht führt zu viel sozialistische oder gar kommunistische Elemente in ihre Reihen, wofür sie Frankreich als warnendes Beispiel vor Augen hat, und die Miliz gibt ihnen nicht die tauglichen Soldaten, deren sie bedarf. Schön ist auch die völlige und verdiente Nichtachtung des Parlaments, das überhaupt nicht in Rechnung gestellt wird. Bekannt ist die Italienfreundlichkeit der deutschen Militärs: begründet in dem ihnen sympathischen Faschismus sowie in der französisch-italienischen Spannung. Zu denken gibt die Skrupellosigkeit, mit der die zweifellos vorhandenen pazifistischen Tendenzen Frankreichs ausgenutzt werden; schadenfroh wird das lediglich als Möglichkeit der Schwächung angesehen.

Wie hat nun das Ausland auf die Verhaftung Röttchers reagiert –?


Von England sehe ich ab. Seine Kontinentalrolle ist, wie fast immer in den letzten Jahren, außerordentlich zweideutig: seine Nachrichtenoffiziere haben jeder zwanzig Finger, wobei nicht einmal gesagt ist, daß das Foreign Office über jeden Schritt unterrichtet ist, wahrscheinlich[393] wird auch hier viel Politik auf eigne Militärfaust gemacht. Erst öl ins Feuer – und dann hinterher in Berlin bedauerndes Achselzucken: »Wenn wir irgend etwas für Sie und die Beruhigung mit Frankreich tun können . . . ?«

Die kleinem Grenzstaaten sind beunruhigt, glauben aber steif und fest an ihre etwas altmodisch erscheinende Bündnispolitik: Polen befindet sich in solcher Lage, die Tschechoslowakei desgleichen. Und Frankreich –?

Vor der Annahme eines Aufstandes der öffentlichen Meinung in Frankreich zugunsten Röttchers, zugunsten des deutschen Pazifismus muß gewarnt werden. Ein offizieller französischer Schritt kommt natürlich nicht in Frage: er würde Röttcher schaden, ergäbe das falsche Bild von seiner Beauftragung durch Frankreich und ist in Europa bei dem Heidenrespekt, den alle diese ›souveränen‹ Staaten vor den ›lediglich innenpolitischen‹ Fragen haben, überhaupt nicht denkbar. Zwischenstaatlich organisiert sind in Europa nur das Verbrechen und der Kapitalismus.

Die Lage in Frankreich beruht nicht nur auf den beiden historischen Fehlern, die nie wieder gut zu machen sind: auf der falschen Beendigung des Krieges und auf der pädagogisch durchaus verfehlten Behandlung, die Deutschland seit neun Jahren zuteil geworden ist: drohende Gesten, überspannte Forderungen, ein Friedensvertrag, der ein Kompromiß zwischen einem überalterten Willen und europafremden Intelligenzen gewesen ist – und auf der andern Seite Schlappe auf Schlappe, Nachgiebigkeit, Laschheit, diplomatischer Formalismus. Wie sehen Kinder aus, die man so behandelt? Wie Deutschland? Sie wollen nicht sehen.

In Frankreich dreht sich zur Zeit jeder politische Akt um die nächsten Wahlen. Zerstreut hört der Außenpolitiker auf das, was draußen vor sich geht –: nur jetzt nichts andern! nur jetzt nicht! Nach der Wahl wird man sehen, nach der Wahl, So ist die Gesamtstimmung diffus, ein wenig nervös, unsicher . . . Die Wahlen werden einen Ruck nach links ergeben, ebenso wie wahrscheinlich die in Deutschland. Aber es bedeutet doch eine sinnlose Überschätzung dieses Linksrucks, wenn man nicht sagt, wie denn eine solche ›Linke‹ eigentlich aussieht. Diese Sozialdemokratie ist ja – auf beiden Seiten – längst keine mehr; sie ist in Wahrheit, nach innen und nach außen, eine brave, arbeiterfreundliche Bürgerpartei, und oft nicht einmal mehr das. Es ist lächerlich, die neue Erde mit den alten Vokabeln bewältigen zu wollen.

Deutlich zu unterscheiden sind in Frankreich trotz der Verwaschenheit der Parteien zwei Lager. Die Rechten, wie in Deutschland, energisch, stramm, ziemlich einsichtig. Kein Wunder: sie sind in der Minorität; nichts ist so gut für den politischen Charakter wie Opposition. Diese Männer wissen natürlich, was in Deutschland vorgeht. Falls[394] Herr Geßler einmal eine wichtige Kader-Aufstellung verliert, soll er sich getrost nach Paris wenden, da wird er sie sicher finden. Die Schlußfolgerungen aber, die die französischen Nationalisten aus ihren Kenntnissen ziehen, können wir nicht mitmachen. Ich wünsche nicht, diesen Artikel im ›Temps‹ oder im ›Echo de Paris‹ zu sehen – denn etwas Graueres als die dort gezogenen Konsequenzen aus pazifistisch gewonnenen Erkenntnissen ist nicht denkbar. Noch ein Kriegsschiff! Und noch ein Regiment! Und noch eine Kanone!

Der Wunsch, sich eines zahlenmäßig überlegenen Gegners, von der Gesinnung Deutschlands zu erwehren, ist begreiflich; die Mittel sind veraltet. So geht es eben nicht, und so wird es nie gehen.

Links stehen die mehr oder minder sozialistisch Angehauchten und die vor dieser Wahl maßlos überschätzten Kommunisten, die mit allen, auch den schmutzigsten Mitteln, bekämpft werden. (Wir wissen zwanzig Mal mehr von dem, was in Rußland wirklich vor sich geht als der Durchschnittsfranzose, den sie jetzt von klerikaler Seite her gegen den Kommunismus mit Hetzplakaten überschwemmen.) Aber was haben diese französischen Linksleute seit Jahren getan!

Das kommt mit deutschen Sozialisten zusammen und tänzelt aufeinander zu, hebt den Zeigefinger wie Figuren einer Chinoiserie, verbeugt sich und reibt die Nasen aneinander. Und jeder erzählt dem andern, wie mächtig seine eigne Partei sei, und wie einflußreich und wie im Wachsen begriffen, und wie herrlich es alles gehe mit dem fortschreitenden Sozialismus; und, zurückgekehrt, lügen sie sich und den Parteigenossen die Hucke voll, ehrfurchtsvoll umstaunt ob des internationalen Ansehens und der Kenntnis einer fremden Sprache. Eitel und müde und ironisch, ohne Veranlassung dazu, und faul; oder: geschäftig, immer dabei, immer besänftigend, alles besser wissend, die kleinen parlamentarischen Intrigen zu Weltgeschehnissen aufblasend –: ecce homo.


Jetzt sind die Franzosen der Linken ein klein wenig aufgewacht. Jetzt erkennt doch wenigstens schon einer oder der andre, – so auch Victor Basch, der Präsident der Französischen Liga für Menschenrechte –, was da in Deutschland vorgeht. Die Verhaftung Röttchers war ein Alarmschuß; hoffentlich schläft die Feldwache nicht wieder ein. Oder hält sie sich die Ohren zu –?

Zutiefst steckt im Deutschen die Sucht, seinen verständlichen Expansionsdrang ethisch zu untermauern und dem widrigsten und ruhestörenden Imperialismus, von dem er, ohne es zu wissen, besessen ist, eine sittliche ›Idee‹ auf den Weg zu geben. Der Mann in der Mitte –? Aber er wäre selig, wenn Warschau deutsch wäre – ihn, der nichts dazu getan hat, als daß er die Landsknechte seines Reichs in tiefer Unkenntnis ihres Treibens oder unter stillschweigender Duldung[395] hat gewähren lassen, ihn erfüllte es mit Stolz, wenn er »in einer Tour, denken Sie mal!« von Berlin nach Warschau fahren könnte. Von den Geschäften zu schweigen.

Man muß schon ›Realpolitiker‹ sein, um die Diagnose nicht klar und scharf zu stellen. Natürlich ist Gustav Stresemann nicht einmal ein bösartiger Verschwörer; aber ich kann mir nichts dabei denken, wenn man mir erzählt, daß »das Auswärtige Amt geschlossen gegen die Reichswehrpolitik« stehe . . . Aber sie wird doch gemacht!

Es gehört die ganze Weltfremdheit des Herrn Simons dazu, sich in seiner Eigenschaft als Reichsgerichtspräsident aufzubauen und davon zu sprechen, daß die Landesverratsprozesse überwunden seien.

Aber es hagelt doch Landesverratsprozesse, und es gehört die ganze Stirn Stresemanns dazu, sich in Wien hinzustellen, und bei einem imperialistischen Anschluß den Pazifisten zu markieren. Sehen unsre Leute das nicht? Sehen es die Franzosen nicht –? Sie sehen es zum Teil schon.

Nun machen allerdings Stresemann und Geßler keine Politik; sie wird mit ihnen gemacht.

Was hier in Paris an Locarno-Schnaps verschenkt wird, ist verschnittnes Zeug. Briand muß wissen, was in Deutschland vor sich geht, und er weiß es. Aber es paßt ihm nicht in den für mein Empfinden etwas dürftigen Ruhmeskranz, den er sich da um die Stirn windet, welch Europäertum! Wo schärfstes Mißtrauen am Platz ist, werden Reden gewechselt, denen nichts, auch nichts in der Innenpolitik der beiden Länder entspricht. Locarno bleibt Locarno.

Die Franzosen haben jetzt ihre Wahl im Kopf und nichts als das. Wer dieses Land aber liebt, der muß ihm sagen, wie sehr es in Gefahr. Nicht für heute und nicht für morgen. Aber nie wieder wird die Konstellation kommen, wo sich eine Welt für Frankreich gegen Deutschland zusammenfindet. Die Sympathien haben sich nicht geändert – wohl aber die wirtschaftlichen Interessen. Frankreich hat viele Freunde auf der Welt; wer ihm aber dann einmal helfen wird, steht dahin.

Was Fritz Röttcher enthüllt hat, ist vielleicht zu einem Teil Stammtischgeschwätz gewesen, Wichtigmacherei von pensionierten Offizieren; Bramarbasieren politisierender Nichtstuer, Ich beschäftige mich nicht mit Bataillonszahlen, sondern mit Gesinnungen. Und das Deutschland, so, wie es da heute ist, hat sich in der Form gewandelt, nicht innerlich. Wenn der Autobesitzer vom Kurfürstendamm, den er für die Welt hält, im Auto durch die Provinz Brandenburg fährt, so stößt er manchmal auf Trupps junger Leute, die da einen kleinen Übungsmarsch machen . . . Er kommt sich so überlegen vor; er macht so ironische Witzchen, aus dem Auto heraus, er weiß es alles besser und er lächelt, wenn ihm einer sagen wollte, daß das Wort ›Republik‹ überhaupt noch nichts bedeutet: eine farbige Ideenlosigkeit, unter der[396] sich jeder etwas anderes vorstellt. Aber so hat er im Juli 1914, vierzehn Tage vor der Katastrophe, auch gelächelt, und ich kann nicht finden, daß diese ältern politischen Führer, diese Journalisten, diese Kaufleute auch nur im kleinen Finger legitimiert wären, uns politische Lehren zu erteilen. Wer so versagt hat, hat zu schweigen.


  • · Ignaz Wrobel
    Die Weltbühne, 29.11.1927, Nr. 48, S. 815.

Quelle:
Kurt Tucholsky: Gesammelte Werke in zehn Bänden. Band 5, Reinbek bei Hamburg 1975, S. 391-397.
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