Fünffter Aufftrit.


[160] Pomponius. Hernach Storax.


POMPONIUS. Was heist denn das? Semper, hans, numme, laus. Ich spreche / die Kerlen dencken gar wir haben Läuse bey unserer Gemeine.

STORAX. Herr Gevatter ich kan mich in euch nicht finden.

POMPONIUS. Eben darum bin ich ein Geistlicher und Weltlicher zugleich.

STORAX. Ich dachte ihr woltet die Kerlen fressen / und sie selten nicht in die Gemeine genommen werden: Nun haben sie keinen bessern Vorsprecher als euch. Ich halte sie werden euch müssen Lateinisch lernen / damit seyn wir andern alle verrathen und verkaufft.

POMPONIUS. Ey ey du blinde Welt / kanst du nicht weiter sehen / als[160] man mit einer Kuhe wirfft? Wer die Leute fangen will / der wird wol nicht mit Prügeln unter sie schmeissen.

STORAX. Aber die Leute werden nicht gefangen / wenn man alles thut was sie haben wollen.

POMPONIUS. Ist das nicht genung / daß sie 8. Tage warten müssen.

STORAX. Wie bald sind 8. Tage vorbey / damit haben sie ausgewartet / und unser Wort muß gehalten werden.

POMPONIUS. Mein lieber Herr Gevatter / in acht Tagen sollen sie alle mit einander in einem solchem Stande seyn / daß sie unser Bürger-Recht nicht verlangen werden. Last mich nur machen.

STORAX. Wenn das geschieht / so werde ich in 8. Tagen klüger.

POMPONIUS. So nur im Vertrauen was gedacht: Ich will sprechen / ich reise zum Herrn Magister: Unterdessen will ich mich in einen Quacksalber verkleiden / da will ich so viel wahrsagen / daß sich niemand nach den gelehrten Bachanten sehnen wird. Und also lebet unterdessen wohl.


Geht ab.


Quelle:
Komödien des Barock. Reinbek bei Hamburg 1970, S. 160-161.
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