Vierdter Auffzug.


[56] Zabisch. Czenko, Woko, seine Brüder.


ZABISCH. Wer eine wichtige Sache vornehmen will / da muß der beste SUCCESS in der Eilfertigkeit bestehen.

CZENKO. Und wo niedrige Personen zum Dienste gebrauchet worden / da muß man ihnen nicht so viel Zeit lassen / daß sie zweifeln können.

ZABISCH. Ich meinte der Gärtner wär noch so gewiß erkaufft.

CZENKO. Und ich hatte mir auff diesen Tag die Rechnung gemacht / eine Zeitung auszubreiten / die wir nun mit grossem Gelde nicht erkauffen möchten.

WOKO. Ihr Herren Brüder / wo das Glücke die Hand im Spiele führet / da müssen auch die klügsten Anschlage zurücke gehen.

ZABISCH. Derohalben soll man dem Glücke nicht vertrauen: Wenn man sicher gehen will / so muß die Klugheit dem Glücke die Fessel anlegen.

CZENKO. Und man muß sich auflf den Nothfall versichern / daß dem Glücke die Gewalt benommen wird.[56]

WOKO. Die Kirschen haben ihre Würckung gethan / doch des Gärtners Frau hat sich an statt des Königes dadurch verderben lassen.

ZABISCH. Aber nun hat ein verfluchter Pfeil das gantze Wesen schwerer gemacht.

CZENKO. Wer den König nicht treffen kan / der soll auff ihn ungezielet lasen.

WOKO. Der gute Mensch / der es versucht hat / muß auch erfahren / daß gut-gemeinte Sachen übel gerathen können.


Quelle:
Christian Weise: Sämtliche Werke. Berlin und New York 1971 ff., S. 56-57.
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