[226] Sie waren sämptlich über diesem Bericht gar wohl vergnüget, und erfreuten sich, daß sie eine rechte Elle gefunden, damit sie alle ihre Narren nach der Länge und nach der Breite messen könten. Machten derowegen eifrige Anstallt mit ehester Gelegenheit nach Hause zu kommen, da sie denn alles in gutem Zustand antraffen, und die leeren Felder in dem Anfangs erwehnten Saale also außputzen liessen. Oben über ward mit grossen Buchstaben geschrieben:
DIOGENES
AMOVE LATERNAM
HOMINES HIC SUNT NON HOMINES.
Das mittelste Feld war etwas höher, da stund ein Mensch, der umbfieng eine Jungfrau, welche von hinten zu lauter Feuerflammen außspie, mit der Uberschrifft:
STULTE
DUM MUNDUM COLIS
INFERNUM AMPLECTERIS.
Auf einem Seiten-Felde war ein Mensch, der küste[226] eine Jungfrau, welche vorn lieblich bekleidet, hinten als ein Todengerippe war, mit beygefügten Worten:
STULTE
DUM VANITATES DEPERIS
MORTEM AMPLECTERIS.
Auf dem andern Seiten-Felde stund ein Mensch, der liebte eine Jungfrau, welche hinten als eine Bettelmagd außsah, mit der Uberschrifft:
STULTE
DUM DULCEDINEM SECTARIS,
INFAMIAM AMPLECTERIS.
Unten stund eine kleine Taffel, darauf diese Worte zu lesen waren:
FELIX
QVIA STULTORUM PERICULIS
CAUTIOR FACTUS
INEPTORUM MAGISTRORUM
PRUDENS DISCEDIT
DISCIPULUS.
APERTA EST SCHOLA
STULTORUM OMNIA PLENA.