XI.

[20] Ich sage das Gemüthe soll erfreuet werden. Das ist / es soll etwas vorko en / welches eine Verwunderung / und ein annehmliches Nachdencken verursachet. Zwar der Schertz ist zweyerley: Etlicher wil bey den Zuhörer ein Gelächter erwecken / und dieses ist eben Dictio ludicra, oder wie die Frantzosen[20] sprechen Brules qve dawieder unlängst ein Frantzösischer Jesuit ein gantz Buch geschrieben hat: Etlicher hingegen erwecket eine lustige Verwunderung / und möchte Dictio amœna heissen / dabey man keines weitläufftigen Lachens bedürfftig ist: und dieser wird an gegenwärtigen Orte meistens gemeinet: dessen Fontes wolte ich auch in dem lustigen Redner gerne abgetheilet haben / wenn ich bey meiner damahligen Musse wäre gelassen worden.

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Christian Weise: Kurtzer Bericht vom politischen Näscher, Leipzig 1680, S. 20-21.
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