50. Auff den vom Geitz bekehrten Hydaspes

[199] Hydaspes schloss sein Geld in Eisen-feste Schrancken,

Und lebte von dem Klang', als Muscheln von dem Wind',

Doch bracht' ein böser Sohn, und treues Hauss-Gesind'

Den unerforschten Mann auff bessere Gedancken:

Was nach dem Tod' er einst gedachte dem zu geben,

Das legt' er selber an, und bracht' es in die Welt;

Er sagte, dass man müss', in dem man lebet, leben

Und erbte von sich selbst sein eigen Gut und Geld.
[199]

Quelle:
Christian Wernicke: Epigramme, Berlin 1909, S. 199-200.
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