26. Grabschrifft eines Dragouners

[262] Der halb zu Pferd', und halb zu Fuss,

Halb auff den Stoss, halb auff den Schuss

Im Leben mit den Feinden stritte;

Der halb mit Dräuen, halb mit Bitte

Im Wirtshauss was er wolt' erlangt',

Und halb im Bett der Wirthin danckt;

Der must' ein gleiches Grabmahl haben,

Und lieget hier nur halb begraben.1


Fußnoten

1 Nur halb begraben. Weil er nicht tieff in die Erde gescharret ist; so wie mans in gemein mit denen in einer Schlacht gebliebenen Soldaten zu machen pfleget.


Quelle:
Christian Wernicke: Epigramme, Berlin 1909, S. 262.
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