46. Jugend hindert nicht zur Befoderung

[496] Ein Jüngling; doch gelehrt und von sehr guten Sitten,

Erkühnte sich einmahl zu bitten

Vom Bischoff' eine Pfarr, die in der Nähe war.

Ich kenn' eur unstraffbares Leben,

Und nichtes hindert mich, euch was ihr wünscht, zu geben,

Sagt' er, als eure junge Jahr':

Der Jüngling sprach: Wird woll der Fehler gross geacht,

Den jede Stunde kleiner macht.


Quelle:
Christian Wernicke: Epigramme, Berlin 1909, S. 496.
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