Neunter Auftritt.

[45] Grandison, Jeronymo, der Bischof.


GRANDISON. Theure, englische Klementina! O warum darf ich meinem Herzen nicht – Verzeihen Sie mir, gnädige Herren, – meine innerste Seele ist verwundet! – Diese Mischung von Martern und Entzückungen ist mehr als das männlichste Herz ertragen kann!

DER BISCHOF aufstehend. Wenn uns noch ein Zweifel übrig gewesen wäre, so würden wir jetzt wenigstens gewiss seyn! – O Chevalier! Sie sind meiner Schwester alles! Sie müssen, Sie werden der Unsrige werden!

GRANDISON. Sie erweisen mir eine Ehre, gnädiger Herr, die ich wünschte verdienen zu können.

JERONYMO. Unser Gluck, unsere Ruhe, mein Leben, Klementinens Leben ist in Ihrer Hand, Grandison! Sie haben es gesehen, wir alle haben es gesehen, wie wichtig Sie diesem liebenswürdigen Geschöpfe sind.


Quelle:
Christoph Martin Wieland: Sämmtliche Werke. Supplemente Band 5, Leipzig 1798, S. 45-46.
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Klementina von Porretta
C. M. Wielands sämtliche Werke: Supplement, Band V. Klementina von Porretta; Pandora; Die Bunkliade; Auszüge aus Jakob Forsters Reise um die Welt