Bodenbedeckung

[101] Bodenbedeckung (topographisch), die Gesamtheit aller auf den festen Oberflächenformen (geologische Oberfläche) befindlichen Gegenstände.

Bodenform und -bedeckung ergeben zusammen das Gelände, Terrain. Die Bodenbedeckung ist verschieden, und zwar nach ihrer Entstehung eine natürliche oder künstliche und nach ihren Eigenschaften eine tote oder lebende. Danach ist zu unterscheiden: 1. die tote Bedeckung, z.B. Sand (Wüste), Oedland, Schnee, Eis, Gletscher; 2. die lebende Bedeckung durch das natürliche Wachstum, z.B. Steppe, Heide, Moor, Bruch, Busch, Wald; 3. durch den künstlichen Anbau von Pflanzen und Bäumen, wodurch die verschiedensten Anbauarten, die Kulturarten des Bodens, entstehen; 4. die tote Bedeckung durch den Aufbau der menschlichen Wohn- und Betriebsräume, das sind Städte, Ortschaften, Verkehrsanlagen u.s.w. Sowohl tote wie lebende Bedeckung sind nach Anordnung und Ausdehnung veränderlich, und zwar sowohl durch natürliche wie künstliche Entwicklung. Die Bodenbedeckung wird nach Art und Ausdehnung in geographischen, topographischen und geometrischen Karten und Plänen durch besondere konventionelle Zeichen, die sogenannten Signaturen (s. Karte, Kartierung), zum Ausdruck gebracht. Zur Darstellung der fortschreitenden Veränderungen in der Bodenbedeckung sind fortlaufende kartographische Darstellungen (statistische Karten) erforderlich.

Reinhertz.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 101.
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