Kompensationsröhren

[578] Kompensationsröhren (Ausgleichungs- oder Dehnungsröhren) bezwecken die Herstellung der Nachgiebigkeit einer Rohrleitung gegenüber von Längenänderungen.

Solche Längenänderungen entstehen insbesondere bei Leitungen für heiße Flüssigkeiten; sie treten jedoch auch bei Kaltwasserleitungen, die frei liegen (z.B. bei Steigleitungen in Wassertürmen u.s.w.), infolge von Temperaturdifferenzen und mechanischen Einwirkungen auf. Kleine Aenderungen werden bei den im Boden liegenden Kaltwasserleitungen durch Muffenverbindungen (s. Rohrverbindungen), Gelenkmuffen u.s.w. kompensiert. Bei Dampfleitungen und Warmwasserleitungen oder anläßlich besonderer Ursachen, bei welchen die Längenänderungen ein größeres Maß annehmen, sind die in den Fig. 1, 2, 3, 4 dargestellten Scharnierröhren, hauptsächlich aber die in Fig. 5 dargestellte Expansionsmuffe und der Kupferkrümmer (Fig. 6) empfehlenswert. Die ebenfalls empfehlenswerte entlastete Stopfbüchse von Dehne (vgl. Bd. 2, S. 595, Fig. 3) leistet dieselben Dienste. Bei Wasserleitungen mit normaler Pressung (ca. 4 Atmosphären) findet[578] man da und dort die in Fig. 7 und 8 dargestellten Dehnungsröhren angewendet. Die Funktion der einzelnen Anordnungen ist ohne weiteres aus den Figuren klar; sehr zu berücksichtigen sind bei der Dimensionierung der Kompensationsröhren die in Richtung der Rohrachse wirkenden Kräfte, und es empfiehlt sich stets, die Maße reichlich zu wählen, um gegen unliebsame Ueberraschungen gesichert zu sein. Weitere Anordnungen findet man in den Katalogen der Wasser- und Dampfarmaturenfabriken.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5., Fig. 6., Fig. 7., Fig. 8.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5., Fig. 6., Fig. 7., Fig. 8.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 578-579.
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