Putzmaschine

[300] Putzmaschine, eine Reinigungsmaschine für Getreide, sonst eine Maschine zum Putzen der Griese oder Dunste.

Die Aufgabe ist eine doppelte: Ausscheiden der beigemengten seinen Schalensplitter (Flugkleie) und Trennung nach der Güte, d.h. je nach dem, ob an einem Körperchen die Mehl- oder die Schalenteile überwiegen. Das Putzen der groben, schweren Griese geschieht durch Einführung eines Windstroms in das herabrieselnde Material, das der leichteren Griese und Dunste durch eine Vereinigung von Wind- und Siebwirkung. Die Griesputzmaschinen beruhen alle auf der Anordnung eines vielfach in Fächer geteilten Gehäuses, in das die Griese kaskadenartig herabrieseln und in dem ein meist schräg aufwärts steigender Luftzug erzeugt wird. Das Vorbild für die meisten heutigen Ausführungsarten der Dunstputzmaschine bildet die sogenannte »Reform« der Mühlenbauanstalt Gebr. Seck in Dresden. Ueber einer wagerechten oder annähernd wagerechten Siebbespannung liegen rostartig gelagerte Rinnen. Ein von unten nach oben steigender Luftstrom hebt die leichteren Teilchen vom Siebe ab und reißt sie vermöge der Verengung des Durchgangsquerschnitts zwischen zwei Rinnen und mit der dadurch erhöhten Windgeschwindigkeit nach oben. Die schwereren von diesen mitgerissenen Teilchen lagern sich in den Rinnen ab, die leichteren gehen mit dem Wind in eine Ablagerungskammer oder werden ihm durch Filtrierung entzogen.

Arndt.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 300.
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