Senkel

[81] Senkel, Bleilot (s.d.), Lot (s.d.), das bekannte einfache Abloteinstrument (s.d.), ein an einem Faden aufgehängtes Gewicht.

Die Gewichte oder Birnen der Senkel, welche gewöhnlich bei geodätischen Arbeiten verwendet werden, sind Zylinder mit konischer Spitze oder Kegel aus Metall. Erforderlich ist, daß die Spitze in der Ruhelage des Senkels in die Lotlinie des Aufhängepunktes fällt. Durch mehrfaches Abloten in verschiedenen Lagen wird geprüft, ob dies der Fall ist. Genügende Schwere, mäßige Schnurstärke und geringe Angriffsfläche für bewegte Luft sind Bedingung. – Ein bequemes Aufundniederschieben ermöglicht das Doppellot, bei dem ein Gewicht zentrisch über der Birne an der doppelt geschlagenen Schnur aufgehängt ist. Ein guter Ersatz für das Doppellot ist das einfache Lot mit Bremsplättchen ([1], 1904, S. 59). – Zum Abloten auf versenkte Punktmarken eignet sich besonders das Ringlot von Häusermann. Es besteht aus einem Ringe mit Speichen, durch deren Nabe eine verstellbare Nadel geschraubt ist. – Ein Lot, das sich innerhalb der Fadenlänge von etwa 3 m in jeder Höhenlage rasch feststellen läßt und das Aufwickeln der Schnur selbsttätig bewirkt, ist das Blitzlot, D.R.M. Nr. 193259 ([1], 1903, S. 555). – Erwähnt möge noch werden der akustische Brunnensenkel zur Ermittlung der Höhenlage des Wasserspiegels in schwer zugänglichen Räumen. Im Deckel eines hohlen, unten offenen Zylinders ist eine Pfeifenöffnung. Sobald der Zylinder in das Wasser eintaucht, entweicht die zusammengepreßte Luft durch die Pfeife und erzeugt einen lauten Pfiff ([1], 1906, S. 648).


Literatur: [1] Zeitschr. f. Vermessungswesen, Stuttgart.

(Reinhertz) Hillmer.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 81.
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