Deichselträger

[151] Deichselträger, an Mähmaschinen angebrachte Räder, welche zur Unterstützung der Deichsel dienen sollen, um die Zugtiere von einem übermäßig großen Deichseldruck auf den Nacken zu entlasten.

Diese Stützrollen oder Stützräder waren zunächst nur bei Grasmähmaschinen üblich und sind dort in erster Linie dem Umstande entsprungen, daß man in Süddeutschland und in der Schweiz die Grasmähmaschinen mit Kühen bespannen wollte, wobei der das Gespann führende Knecht neben den Tieren hergehen mußte und nicht auf dem für ihn an der Maschine vorgesehenen Fahrersitz sitzen konnte, da vorerst die Kühe nicht mit der Kreuzleine gefahren werden konnten. Man unterstützte daher die Mähmaschinendeichseln vorn an der Spitze oder am hinteren Ende durch eine Rolle. Derartige Deichselträger müssen federnd angeordnet sein, um einerseits die Erschütterungen der Deichsel, andererseits die Unebenheiten des Bodens annehmen bezw. sich anpassen zu können. Derartige Deichselträger haben den Nachteil, daß sie beim Wenden der Mähmaschine an den Ecken der Wiesen sich leicht in den Boden einwühlen and dann das Wenden erschweren. Später hat man sie auch bei Getreidemähmaschinen angebracht und sie dann zweirädrig und mit Automobilsteuerung ausgebildet. So entstanden sogenannte Vorkarren, die das Wenden der Mähmaschine nunmehr erleichtern und daher viel Anwendung finden. Die eigentliche Deichsel fällt dann meist fort.

A. Nachtweh.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 151.
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