Sechzehnte Erzählung.
† (26).
Von einem Förster und von seinem Sohn, den ein Kaiser tödten wollte.

[190] Es war einmal ein König, der hieß Hannibal, der ein gewaltiges Reich, aber nur eine Tochter hatte, die ihm gar lieb war. Da geschah es, daß er mit seinen Rittern und seinem Gesinde auf eine Jagd ritt, und es entstand ein großer Nebel in einem finstern Walde, der schied den König von seinem Gesinde, weil er einem Hirsche nachsetzte, und wie der König zu dem Hirsche kam, da fand er weder diesen noch sein Gesinde, denn sie suchten ihren Herrn in einem Theile des Waldes, und er sie im andern. Wie er nun also allein in der Irre war, da nahm die Nacht zu, und dieweil er also herumritt und nicht wußte, wohin er sich wenden sollte, da sahe er ein Licht in der Ferne, spornte sein Roß darauf zu, und kam an ein Häuslein in dem Walde, klopfte an und bat um Gottes Willen um eine Herberge. Es war aber die Nacht gar finster, und der Hausherr, ein Förster, kannte den Herrn nicht und fragte, wer er wäre und wo er hin wolle, und warum er so spät im Walde herumreite. Da antwortete ihm sein Gebieter: ich bin ein einzelner Mann und bin durch Zufall in diesem Walde irre gegangen, darum bitte ich Dich, daß Du mich heute beherbergest. Da antwortete der Förster und sprach zu ihm: gehet in Gottes Namen herein, was ich habe, theile ich gern mit Euch. Da ging der Herr hinein und der Wirth empfing von ihm sein Roß und stellte es in[191] einen Stall und deckte den Tisch und setzte ihm auf, daß er genug hatte. Unter andern Reden fragte jener aber den Förster, wer der Herr des Waldes wäre. Da antwortete er ihm: mein Herr, der König, ich aber bin sein Diener und hüte seinen Wald, und das ist meine Hausfrau, die kommt schier nieder. Da nun nach dem Essen Schlafenszeit war, da bettete er den König in eine Kammer, und im ersten Schlafe hörte der König eine Stimme, die sprach dreimal: nimm hin. Von der Stimme schrak aber der König aus dem Schlafe auf und sprach: was ist das, daß ich höre: nimm hin, und habe doch nichts empfangen? Da entschlief der König zum andern Male, und es kam eine Stimme und sprach dreimal: gieb wieder. Er erschrak aber und sprach: was ist das? zum Ersten hörte ich: nimm hin, und bekam doch nichts, und nun höre ich: gieb wieder, ob ich gleich nichts empfangen habe. Und er entschlief zum dritten Male, und derweile bekam die Försterin gar ein schönes Kind, ein Knäblein. Zum dritten Male drang aber eine Stimme zu ihm und sprach dreimal: fliehe, in dieser Nacht ist ein König geboren worden, der nach Dir regieren wird. Wie das der König hörte, da schüttelte ein Grausen alle seine Glieder, und er sprach zu sich: was ist das, daß ich höre: fliehe? Wo soll ich hinfliehen oder warum? Und da er also bei sich dachte, da hörte er die Stimme des neugebornen Kindes und merkte, daß es ein männliches Kind war, und dachte bei sich nach und sprach: ich glaube nicht, daß das Kind nach mir regieren wird, und so lange ich lebe, will ich schon Einhalt thun, daß dem nicht so geschieht. Wie nun der Morgen kam, da setzte er sich auf sein Roß und rief den Förster zu sich und sprach: Lieber, ich muß Dir sagen, daß ich der Kaiser Dein Herr bin. Wie das der Förster vernahm, da[192] erschrak er sehr, so daß er zur Erde nieder fiel, und bat ihn um Gnade, daß er ihm vergäbe, so er ihn in der Nacht beleidigt hätte. Da sprach der Kaiser: fürchte Dich nicht, ich danke Dir, daß Du mir in der Roth durch eine Herberge zu Hilfe gekommen bist, sondern sage mir vielmehr, ob Deine Hausfrau heute Nacht ein Kind bekommen hat. Da antwortete der ihm und sprach: Herr, wohl hat sie ein männliches Kindlein zur Welt gebracht. Und der König sagte zu ihm: zeige mir das Kindlein, und als jener ihm das Kind gezeigt hatte, da sah der König das Kind gar fleißig an und erblickte an seiner Stirn ein Zeichen, das er sich wohl merkte, und sprach zu dem Förster: das Kind will ich mir aufziehen und zum Sohne annehmen, nach fünf Wochen werde ich nach ihm senden. Da sprach der Förster: Herr, ich bin des nicht würdig, daß Ihr mein Kind erziehet, allein Gott vergelte es Euch, daß Ihr Euch also demüthigt. Also kam des Königs Gesinde und begleitete ihn in seinen Palast. Nach einem Monate aber rief der König drei seiner geheimsten Diener herbei und sprach: bei dem Eide, den Ihr mir geschworen habt, reitet hin zu dem Förster im Walde, wo ich einst auf der Jagd übernachtet, und bringt mir das Kindlein, dessen seine Frau in der Nacht, da ich da war, genaß, und wenn Ihr das Kind dann fest habt, so tödtet es still und heimlich, daß solches Niemand gewahr werde, und bringt mir sein Herz her und unterlasset das nicht bei Euerem Leben. Da sprachen die Diener: Herr, Euer Wille soll erfüllt werden. Und alsbald ritten sie zu dem Förster in den Wald und baten ihn um das Kindlein, sie wollten es dem Kaiser bringen, auf daß es allda erzogen werde. Der Förster aber that wie ein einfältiger und unschuldiger Mann, und überantwortete ihnen sein Kindlein. Sie ritten aber darnach[193] durch den Wald und redeten also zusammen: hier ist eine passende Stelle, das Kind nach des Kaisers Gebot zu tödten. Alsbald setzten sie das Kind auf die Erde und sahen es ernstiglich an, und es sprach einer zum andern: o weh, was für eine Sünde wäre es, das Kind zu tödten, welches also schön und unschuldig ist. Und sie sprachen alsdann alle zusammen, daß es große Sünde sey: also wollen wir uns wohl bedenken, wie wir das Kind am Leben erhalten und es bei dem Kaiser verantworten mögen, daß wir recht gethan haben. Da antwortete ihrer einer und sprach: liebe Gesellen, hier im Walde sind viele junge Schweinlein, von denen tödten wir eins und bringen sein Herz dem Kaiser, und wir sprechen, das sey des Kindes Herz, und also werden wir verschont und auch das Kind stirbt unserwegen nicht. Da sprachen die andern Gesellen: der Rath gefällt uns gar wohl; laßt uns aber einander schwören, daß Keiner solches verrathe. Das geschah also, und hierauf legten sie das Kind in einen hohlen Baum und das Ferkelherz brachten sie dem Kaiser. Der nahm aber das Herz und warf es ins Feuer und sprach: gebt Acht, ob der nach mir regieren wird, sehet zu, was ihn nun vorwärts bringen und wozu ihm sein Traum frommen mag. Am andern Tage aber, da das Kind in den Baum gelegt worden war, da ritt ein Graf, Namens Leupold, auf der Jagd in diesen Wald, in welchem das Kind war, und ein Hirsch sprang auf und lief gerade nach dem Baume zu, in welchem das Kind lag, und es folgten ihm viele Hunde nach. Wie die aber das Winseln des Kindes in dem Baume hörten, da standen sie und bellten den Baum an, und kümmerten sich weiter nicht mehr um den Hirsch. Wie das der Graf Leupold sah, so wunderte ihn das und er ritt mit den Seinigen zu dem Baume,[194] und sie lauschten dem Klagen des Kindes und sie sahen es eingewickelt in ein Tüchlein, und er sprach zu einem seiner Diener: machet schnell und bringt mir das Kind. Der Graf aber nahm das Kind in seinen Schooß und brachte es mit nach Hause. Es hatte aber der Graf kein Kind von seiner Frau, und sprach also zu ihr: liebe Frau, wir wollen zu unsern Leuten sprechen, daß das Kind unser sey, ich hoffe, wir werden Freude daran erleben. Da antwortete sie: Herr, das gefällt mir gar wohl. In wenig Tagen war aber der Ruf in allen ihren Landen erschollen, die Gräfin habe ein Kind bekommen: des freueten sich gar manche der Ihrigen. Das Kind aber wuchs heran und Alle hatten es lieb, als es aber sieben Jahre vollendet hatte, da ward es bis zum zwanzigsten Jahre in die Schule geschickt. Darnach hieß der obgenannte Kaiser einen Hof zusammenrufen, und es wurde dazu geladen edel und unedel, reich und arm; dahin kam auch der Graf Leupold, und dem diente der Knabe wie sein eigner. Nun sah aber der Kaiser den Knaben gar scharf und fleißig an und erblickte an ihm das Zeichen an der Stirn, das er sich in dem Hause gemerket hatte, wo er geboren war, und erkannte das Zeichen gar wohl. Er sprach aber nach Tische also zum Grafen: lieber Graf Leupold, wessen Sohn ist der Jüngling, der vor uns da aufwartet? Da antwortete ihm der Graf: Herr, es ist mein Sohn, den mir mein Weib geboren hat. Der Kaiser aber sprach wiederum: saget mir bei Euerem Eid die Wahrheit, und der Graf sagte: wollet Ihr einmal daran zweifeln, ich weiß selbst nicht, wessen Sohn er ist. Der Kaiser aber sprach: wie ist er zu Dir gekommen, oder von wem? Da antwortete ihm der Herzog: Herr, es sind nun zwanzig Jahre, daß ich im Walde jagte und zufällig in einem Baume ein Kind fand, das in Tücher[195] gewickelt war. Der Kaiser aber hörte die Rede mit an und rufte heimlich diejenigen zu sich, welche er zu dem Förster nach dem Kinde gesendet hatte, und sprach: Ihr Lieben, gedenkt Ihr noch der Zeit, da ich Euch hin zu dem Förster in den Wald nach seinem Sohne sandte. Nun saget mir die Wahrheit bei Euerem Leben: wie erging es Euch mit dem Kinde? Da antworteten sie und sprachen: Herr, wir übten Barmherzigkeit mit dem Kinde, dieweil wir uns der Sünde fürchteten, und tödteten an seiner Statt ein kleines Schwein, deren viele da waren, und brachten Euch sein Herz, und das Kind legten wir in den hohlen Baum. Da sprach der Kaiser: das ist der, welcher nach mir Kaiser werden und regieren soll. Aber wohl vermag ich mich dem entgegen zustellen und ihn zum Tode zu bringen. Er sprach aber zu dem Grafen: das Kind soll bei uns am Hofe bleiben. Der Kaiser aber dachte von Tag zu Tag darüber nach, wie er das Kind zu Tode brächte und es vertilgte. Nun war aber die Kaiserin mit ihrer Tochter in einem andern Lande fern von dem Kaiser, der rief also den Jüngling zu sich und sprach: mein Sohn, Du mußt zur Kaiserin reiten und ihr einen Brief von mir bringen, denn ich habe lange Zeit von ihr und meiner Tochter nichts gehört. Der Jüngling sprach: Herr, ich bin bereit Euer Gebot zu erfüllen. Und alsbald rief jener seiner Schreiber einen und befahl ihm folgenden Brief zu schreiben: Frau, sobald Ihr diesen Brief erblickt und ihn leset, bei Euerem Leben, unterlasset dann nicht, was Ihr jetzo vernehmet, sondern vertilgt alsbald den Boten, der Euch diesen Brief übergiebt, mit einem bösen Tode, verschiebt es aber nicht bis auf den dritten Tag, sondern erfüllt mein Gebot, denn so Ihr das nicht thut, so müßt Ihr für ihn sterben. Er versiegelte hierauf den Brief mit seinem[196] besonderen Insiegel und überantwortete den Brief dem Jünglinge, auf daß er sich auf den Weg mache. Der Jüngling übernahm die Botschaft gar fleißiglich und begab sich auf den Weg. Er ritt aber schon drei Tage lang, und am dritten Tage kam er zu einem Ritter fast, müde von dem weiten Weg. Der Ritter aber nahm den Jüngling gut auf, weil er des Kaisers Bote und ein schöner wohlgestalteter Knabe war, und gab ihm zu essen und zu trinken, und nach dem Essen hieß er ihn ausruhen und schlafen gehen, weil er wohl sah, daß er müde war. Der Jüngling aber ward in ein Schlafgemach geführt, legte sich nieder und entschlief alsbald vor Müdigkeit. Der Ritter wollte nun sehen, wie er gebettet sey, und er erblickte die Brieftasche und nahm den Brief heraus und las die Aufschrift und sah, daß er mit des Kaisers Insiegel versiegelt und an die Kaiserin gerichtet war. Da begann er nachzudenken und zu überlegen, ob er den Brief aufbräche und sähe, was in dem Briefe geschrieben stände. Der Ritter aber brach den Brief geschickt auf, weil das Insiegel dick aufgedrückt war, und las darin und fand, daß es auf den Tod des Jünglings abgesehen war, und daß man ihn tödten solle, sobald man den Brief sähe und gelesen habe; des war der Ritter sehr betrübt, daß der Knabe seinen Tod in dem Briefe mit sich führe, und dachte bei sich, was das für eine große Sünde wäre, daß man einen so jungen und wohlgezogenen Knaben also in den Tod sende. Indessen das geschieht nicht wider Gottes Willen, und er hieß alsbald einen andern Brief schreiben, dergestalt: liebe Frau und meine Kaiserin, Ich befehle Dir bei Todesstrafe, daß Du den Boten, der Dir diesen Brief giebt mit Freuden aufnimmst und unsere eingeborne liebe Tochter ihm binnen drei Tagen zu seiner Hausfrau giebst,[197] alle Edelleute und Ritter und Knechte zur Hochzeit ladest und sie herrlich und löblich begehest, so gut Du kannst; thuest Du aber das nicht, so lasse ich Dich eines bittern Todes sterben. Hierauf schloß der Ritter den Brief und hing das nehmliche Siegel wieder an ihn, so daß man es nicht merken konnte, und steckte ihn wieder in die Brieftasche. Hierauf weckte er den Jüngling, und es blieb der Knabe über Nacht bei dem Ritter. Wie aber der Morgen kam, segnete er den Ritter, nahm Urlaub und ritt seines Weges. Als er aber zur Kaiserin kam, da ward er schön und wohl empfangen und grüßte sie vom Kaiser und überantwortete ihr den Brief. Als aber die Frau den Brief gelesen hatte, und ihn begriffen, da küßte sie den Boten und sprach zu ihm: sey willkommen mein liebes Kind, ich will meines lieben Herrn Gebot gern erfüllen. Alsbald ließ sie alle ihre Leute zu sich laden, Edelleute und Bürger, die in ihrem Lande waren, sie sollten alle an diesem Tage zur Kaiserin zur Hochzeit ihrer Tochter und ihres Eidams kommen. Alle aber, die das hörten, kamen an dem Tage zur Kaiserin, und zwischen der Jungfrau und dem Jünglinge ward eine große eheliche Heirath angestellt und begangen. Nach der Hochzeit wurden aber den jungen Brautleuten große Gaben und Kleinodieen verehrt, und damit fuhren sie alle wieder heim. Der Jüngling aber blieb bei seiner Frau und bei der Kaiserin, und es kam darnach der Kaiser schier zu der Kaiserin und hörte schon vorher, wie schön seine Frau die Hochzeit ausgerichtet hätte. Das that ihm aber sehr leid und er wunderte sich darüber, und als die Kaiserin vernahm, daß ihr Herr, der Kaiser, in der Nähe sey, da sprach sie zu ihrem Eidam: mein Sohn, Du mußt Deinem Herrn, dem Kaiser, und Deinem Schwiegervater entgegen reiten. Da antwortete der und[198] sprach: Frau, ich bin bereit zu thun, was Ihr mir gebietet. Und sie ritten mit einander, und da sie dem Kaiser begegneten, da empfing die Frau ihren Herrn, und der Herr küßte die Frau und umpfing sie, als er aber den Knaben erblickte, da erschrack er gar sehr und ward betrübt und sprach zu der Frau: Ihr send ein Kind des Todes. Da antwortete sie und sprach: Herr, ich bitte um Euere Gnade, was habe ich wider Euch gethan, oder wie habe ich den Tod verdient? Da antwortete der Kaiser: Frau, ich habe Dir bei Todesstrafe verboten und befohlen in meinem Briefe, daß Du den Jüngling binnen drei Tagen, daß Du den Brief gesehen, tödten sollest. Warum bist Du meinem Briefe und Gebote nicht gehorsam gewesen? Da antwortete die Frau: Herr, ich habe den Brief noch, den Ihr mir gesendet habt: nach dem habe ich gethan und anders nicht, da er besagt, daß ich bei Deiner Huld und bei meinem Leben dem Jünglinge unsere Tochter geben solle. Ist das schon geschehen? sprach der Kaiser; die Frau antwortete: ja Herr, sie schlafen alle Nächte bei einander. Da sprach der Kaiser: Frau, jetzt zeige mir den Brief, den ich Dir gesandt habe, und wie der Kaiser den Brief gelesen hatte und sein Insiegel daran sah, sprach er: o eine wie große Thorheit ist es von uns, wenn wir etwas anders ordnen wollen, denn es Gott beschlossen hat: es geschieht doch. Und alsogleich küßte er den Jüngling aus Liebe und nahm ihn zu seinem Sohne an, der Jüngling aber ward nach dem Tode seines Schwiegervaters Kaiser und lebte löblich nach der Gerechtigkeit.

Quelle:
Gesta Romanorum, das älteste Mährchen- und Legendenbuch des christlichen Mittelalters. 3. Auflage, Unveränderter Neudruck Leipzig: Löffler, Alicke 1905, S. 190-199.
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