Leviathan.

[154] Einmal fuhr ein Knabe aus Melnik in einem Kahne auf der Elbe. Wie er mitten im Strome ist, entsteht unter seinem Kahne ein Wirbel und der Kahn stürzt um. Der Vater, der am Ufer stand, sprang dem Knaben nach, konnte ihn aber nicht finden. Da wußte er gleich, daß der Hastermann im Spiele sei, und rief dreimal: Levitáne, Levitáne, popusť křesťanskou duši! (Leviathan, Leviathan, laß los die christliche Seele.) Alsbald tauchte das Röckchen des unglücklichen Knaben aus den Wellen; der Vater erfaßte den Knaben und brachte ihn glücklich an's Ufer, aber am Halse des Knaben waren die Male der zehn Finger sichtbar, womit ihn der Hastermann gewürgt hatte. (Emanuela Klaucek aus Prag.)

Quelle:
Grohmann, Josef Virgil: Sagen-Buch von Böhmen und Mähren. 1: Sagen aus Böhmen, Prag: Calve, 1863, S. 154.
Lizenz:
Kategorien: