Der Berggeist.

[192] Südlich von Merklin liegt ein kleiner Hügel, wo es viele alte Schachte gibt, die zum großen Theil verfallen sind. An gewissen Tagen sieht man dort zur Mittagszeit einen kleinen Mann aus dem Schachte hervorkommen und um ihn herumgehen. Er hilft Jedem, der ihn um etwas bittet und Gutes von ihm erzählt. Wenn man ihn aber schmäht, rächt er sich bitter. Eines Tages soll ein Knabe zu dem Schachte gekommen sein. Er hielt sich an das Geländer an, das aber war schon morsch und brach und der Knabe stürzte in die Tiefe. In demselben Augenblicke erschien ein graues Männlein, ganz in Baumbart gekleidet, reichte dem Knaben die Hand und zog ihn unversehrt aus dem Schachte. Gleich darauf war es wieder verschwunden. (J. Gruber aus Merklin.)

Quelle:
Grohmann, Josef Virgil: Sagen-Buch von Böhmen und Mähren. 1: Sagen aus Böhmen, Prag: Calve, 1863, S. 192.
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