912. Der Elbst im Seeli (nach Cysat).

[279] »Da ligt ein Seew uff einem Berg oberhalb dem Lucerner Seew zur rechten Hand uff 2 Stund wyt von Uri (d.h. Altdorf). Da hat man zu underschydenlichen Zytten und noch jüngst Ano 1585 in dem selbigen Seew by hällem Tag gsehen zwey Gspenst umbher schwümmen unglycher Form. Hand sich ouch verändert, jez wie ein groß Sagholtz, jez wie ein[279] Höwburde, und so die Lütt sich zuher genähert, geredt oder geschruwen, sind sy verschwunden. Die Landlütt hallten es ein Vorbedüttung böser Zyt.«

R. Cysats Sohn Leopold ergänzt das Bild. Nach ihm sah man durch das klare Wasser am Boden eine Herde Schweine, welche sich plötzlich verwandelten und auf dem Grunde umgekehrt da lagen wie noch rohe und erst abgezogene Kalbsfelle.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 279-280.
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