Streber (Aspro vulgaris)

[40] Der Streber, welcher auch Ströber, Strichzagel, Zink und Spindelfisch heißt (Aspro vulgaris, Perca asper, Asper verus und pisciculus, Gobius und Dipterodon asper), wird nur funfzehn Centimeter lang und sechzig bis hundert Gramm schwer, hat in der ersten Rückenflosse acht bis neun, in der zweiten, außer einer halben, zwölf bis dreizehn, in der Brustflosse [40] vierzehn, in der Bauchflosse einen und fünf, in der Afterflosse einen und zwölf und in der Schwanzflosse siebzehn Strahlen, zeichnet sich vor seinem Verwandten außerdem durch den sehr schmächtigen Schwanz aus, ähnelt diesem aber in der Färbung, da er auf dem Rücken braungelb oder röthlich, auf den Seiten weißgelb und ebenfalls mit vier bis fünf breiten schwärzlichen, über die Seiten verlaufenden Binden geziert ist.

Zingel und Streber sind bis jetzt nur im Donaugebiete gefunden worden und gehören auch hier, also im Hauptstrome und seinen Nebenflüssen, keineswegs zu den häufigen Fischen, wenigstens nicht zu denen, welche regelmäßig gefangen werden. Sie lieben reines, fließendes Wasser, leben in beträchtlicher Tiefe, ernähren sich von kleinen Fischen und Gewürm und laichen im April. Beider Fleisch ist wohlschmeckend und leicht verdaulich; der Fang lohnt jedoch die aufgewendete Mühe nicht und wird daher auch nirgends regelmäßig betrieben.


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Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Achter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Zweiter Band: Fische. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 40-41.
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