Flußpricke (Petromyzon fluviatilis)

[398] Die Flußpricke, auch schlechtweg Pricke oder Bricke und Neunauge, Flußneunauge, Neunäugel sowie endlich Klieben genannt (Petromyzon fluviatilis, argenteus, nigricans, Pricka und Omalii, Lampetra fluviatilis und parva), erreicht selten über vierzig, ausnahmsweise jedoch auch gegen funfzig Centimeter an Länge und ungefähr einhundert Gramm an Gewicht. Ihr Unterkieferbogen hat sieben Zahnspitzen; die Platte, welche dem Oberkiefer entspricht und jenem gegenüber liegt, bildet in der Mitte einen schneidenden Rand und erhebt sich jederseits in eine Zahnspitze. Beide Rückenflossen sind von einan der getrennt; die erste ist kurz, abgerundet und etwas niederer als die zweite, welche ebenfalls mit der Schwanz- und bezüglich der sehr kurzen, oft nur als Kante angedeuteten Afterflosse verschmilzt. Ein glänzendes Grünlichblau ist die Färbung der Oberseite; es geht auf den Seiten in Gelblichweiß, auf dem Bauche in Silberweiß über; die Flossen sehen veilchenfarben aus.

[398] Auch die Flußpricke lebt im salzigen Wasser, und zwar in allen Meeren, welche die Küsten Europas, Nordamerikas und Japans bespülen, und steigt ebenfalls vom Meere aus in den Flüssen empor, um zu laichen, scheint aber auch zuweilen in Seen oder größeren Flüssen ständige Herberge zu nehmen, bezüglich ihr Leben hier zu verbringen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Achter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Zweiter Band: Fische. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 398-399.
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