Rostrother Blasenkopf (Myopa ferruginea)

[470] Höchst wunderlich nimmt es sich aus, die Arten der nahe verwandten Gattung Blasenkopf (Myopa) in der Ruhe an einem Zweige sitzen zu sehen, wovon auf unserem Frühlingsbilde der rostrothe Blasenkopf (Myopa ferruginea) rechts auf der obersten Weidenknospe eine Vorstellung gibt. Sie wirft ihren aufgeblasenen, dicken Kopf noch mehr nach hinten und hat in ihrem ungeschlachten Ansehen viel Herausforderndes und Drohendes, obschon ihr Wesen vollkommen harmlos und friedlich ist. Vom Dickkopfe unterscheidet sich der Blasenkopf durch eine zweigliederige, kurze, griffelartige Rückenborste der Fühler, durch das Vorhandensein von Nebenaugen und durch einen doppelt geknieten Rüssel, welcher der Gattung wohl auch den Namen Taschenmesserfliege eingetragen hat. Die genannte Art, eine von einigen zwanzig Europäern, ist glänzend rostroth, im Gesichte goldgelb, am Rückenschilde mit drei schwarzen Längsstriemen, am Hinterleibe mit weiß seidenglänzenden Querbinden gezeichnet. Auch diese Kerfe, welche zeitig im Frühjahre fliegen, scheinen bei Immen zu schmarotzen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 470.
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