Gemeine Schwimmwanze (Naucoris cimicoides)

[603] Die gemeine Schwimmwanze (Naucoris cimicoides), ein 11 bis 13 Millimeter langer, in den Umrissen eiförmiger, plattgedrückter Kerf, welcher sich schwimmend zwischen Wasserpflanzen umhertummelt und auch hier auf unserem Gruppenbilde links über der Wasserschnecke erscheint. Die Wanze hat eine glänzend grünlichbraune, schwach gewölbte Rückenfläche, welche am Schildchen und an den Flügeldecken am dunkelsten auftritt. Die kurzen, in ein klauenartiges Fußglied auslaufenden Schienen der Vorderbeine lassen sich an die dicken, unterhalb filzigen Schenkel gleich der Klinge eines Taschenmessers an ihren Stiel einlegen und bilden das Fangwerkzeug für den Räuber. Der Kopf gibt dem Halsschilde an Breite weniger nach, als bei den folgenden, trägt keine Nebenaugen und unter den Netzaugen, in einer Grube versteckt, die viergliederigen Fühler. Das Weibchen legt gleichfalls, nachdem es sich im Frühjahre gepaart hat, seine Eier in Form eines Kuchens an Wasserpflanzen. Jedes einzelne stellt eine schwach gebogene, an der freien Spitze schräg abgeschnittene Walze dar. Die Jungen erhalten nach der dritten Häutung die Flügelscheiden. Im Herbste gehen die Wanzen des Nachts öfters aus dem Wasser und reinigen sich die Haare des Hinterleibes mit den Beinen, daß man das Kratzen hören kann. – Die nahe verwandte Gattung Belostoma liefert in der südamerikanischen Riesen-Schwimmwanze (Belostoma grande) das größte Thier der ganzen Ordnung; denn sie mißt 10,5 Centimeter und trägt am Ende ihres platten Leibes zwei lanzettförmige, einige Linien lange Anhängsel, deren Bestimmung noch nicht aufgeklärt ist. Unter den anderen Verwandten haben einige Weibchen die sonderbare Gewohnheit, die Eier gleichfalls in Form eines Kuchens aneinander zu reihen und auf dem eigenen Rücken befestigt mit sich herumzutragen, wie beispielsweise die ostindische Schwimmwanze (Diplonychus rusticus).

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 603.
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