Burchard, Agnes

[116] *Burchard, Agnes, Ps. A., Rostock, Neuer Markt 22, ist in Rostock den 3. März 1843 als Tochter des Rechtsanwalts Hans Burchard geboren und bildete sich, da grosse Kränklichkeit sie oft am Schulbesuch hinderte, vornämlich durch Lektüre. Da sie mit Vorliebe das Studium fremder Sprachen trieb, so ging sie zuerst nach England, später nach Washington, woselbst sie nach einem abgelegten Examen in 5 Sprachen ein Jahr als Postbeamte, dann als Lehrerin thätig war. Der Frauenverein »Reform« erwählte sie zu seiner Vertreterin beim grossen Frauenkongress in Chicago. Von Amerika aus schickte sie eine ganze Anzahl von Berichten über den Stand der Frauenfrage an »Frauenberuf«, ein Blatt, an dem sie ständige Mitarbeiterin war. Als Vorsitzende und Delegierte der Rostocker Lehrerinnen-Sektion besuchte sie die Generalversammlung des »Deutschen Lehrerinnen-Verbandes« 1897 in Leipzig. Sie hat in verschiedenen Blättern, meistens in der »Rostocker Zeitung«, Kritiken, Reiseschilderungen, namentlich eingehend über London, über erziehliche Fragen und kleine Novellen, zunächst mit »A«, dann unter ihrem Namen veröffentlicht. In den letzten Jahren hat sie mehrfach Vorträge gehalten.

‒ Konstantinopel. Übers. a. d. Italien. (von De Amicis). 2 Bde. 8. (478) Rostock, 1882, Werther. n 6.–

‒ Skizzen aus dem Soldatenleben. Übers. a. d. Italien, (von De Amicis). Mit einer längeren Vorrede der Übersetzerin. (226) Stuttgart 1886, Spemann. n 1.–

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 116.
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