Cador, Anna

[120] *Cador, Anna, Wien IV, Wiedener Hauptstrasse 24, ist am 5. Juni 1857 in Breslau als älteste von zehn Geschwistern geboren und verlebte ihre Kindheit unter der Obhut ihrer Eltern. Im Jahre 1866 machten auf das damals neunjährige Kind der Abschied eines in den Krieg ziehenden Lehrers, sowie der Tod seiner Grossmutter und zweier Brüder während der verheerenden Choleraepidemie einen tiefen Eindruck und verstärkten noch den Ernst, der ihm trotz seiner sonnenhellen Kindertage stets eigen gewesen. In dieser Zeit hatte die Genannte auch selbst die Cholera und einen darauf folgenden Typhus durchzumachen, wobei sie in grösster Lebensgefahr schwebte. Im Oktober 1876 bestand sie das Lehrerinnenexamen und nahm 1879 eine Stelle als Erzieherin an. Als im Jahre 1883 durch den Tod ihres Vaters ihre Familie mit Sorgen zu kämpfen hatte, fing sie an Novellen und Gedichte für Zeitschriften mit Erfolg zu verwerten. 1888 führte sie ihr Beruf als Gouvernante nach Ungarn, wo sie sechs Jahre verblieb. In Wien lebt sie nunmehr seit drei Jahren, und ist in der Redaktion der »Österreichischen Musik- und Theaterzeitung« thätig. In ihrer freien Zeit giebt sie sich mit Eifer schriftstellerischen und dichterischen Arbeiten hin.

‒ Das achte Gebot. 1889.

‒ Der Wirkungskreis der Frau. 1889

‒ Die Lehrerin. 1890.

‒ Die Stimme der Mutter. Nov. 1896.

‒ Die Waldkapelle. Nov. 1886.

‒ Durch Kraft. Nov. 1894.

‒ Dur und Moll. Gedichte. 1898.

‒ Ebbe u. Flut. Nov. 1888.

‒ Ellinor. Nov. 1893.

‒ Feldblumenstrauss. Gedichte. 1884.

‒ Frühlingstraum. Nov. 1886

‒ Glück? Nov. 1897.

‒ Herzenstreue. Nov. 1892.

‒ Irrlicht. Nov. 1887.

‒ Schneerosen. Nov. 1897.

‒ Seelenkämpfe. Nov. 1898. U. d. Presse.

‒ Sternschnuppe. Nov. 1886.

‒ Welke Blumen. Nov. 1895.

‒ Wie es kam. Nov. 1888.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 120.
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