Förstner, Clara Johanna

[220] *Förstner, Clara Johanna, geb. Müller, Wülfrath, Rheinland, Ps. Johanna Müller und Hans Sonntag, ist am 30. August 1850 als Tochter eines Lehrers, der später als Bürgermeister der Stadt Wettin gewählt wurde, zu Krosigk im Saalkreise geboren. Sie erhielt ihren Unterricht von dem in Krosigk amtierenden Pastor Otto und von dessen ältestem Sohne Adolf, dem jetzigen Pfarrer Otto in Ampfurt bei Oschersleben, welcher der Autorin stets ein brüderlicher Freund geblieben ist. Sie schrieb bereits früh als Mädchen, wie sich die Schriftstellerin an einer Stelle selbst äussert, »für allerhand Wurstblättchen« in grösster Heimlichkeit, hatte jedoch – wie sie ebenfalls sagt – »einen gewaltigen Begriff von ihren späteren Leistungen.« Nach ihrer Verheiratung setzte sie ihre schriftstellerische Thätigkeit fort, will aber, trotz der Erspriesslichkeit ihrer Arbeiten nicht die Höhe erreicht haben, die ihrem Geiste vorgeschwebt hat. Ihr Gatte, welcher Rendant bei der Stadtsparkasse in Quedlinburg a. H. war, ist ihrem Schaffen stets mit regstem Interesse gefolgt, mit ihr gewissermassen zusammen schaffend. Nach seinem Tode und dem Verlust ihrer Kinder fühlt sich die Dichterin vereinsamt, so dass ihr die rechte Schaffenskraft zu neuen Arbeiten nach ihrer Aussage fehlt.

‒ Aus der Sagen- n. Märchenwelt des Harzes. 8. (178) Quedlinburg 1888, Vieweg. n 2.50

‒ Heinrich der Löwe. Ein Volksmärchen. 8. (86) Braunschweig 1893, A. Limbach. n 1.50; geb. 2.50

‒ König Hübich. Harzmärchen. 16. (65) Quedlinburg 1889, Vieweg. n 1.20

‒ Neues u. Altes aus dem Sagenkreise des Vater Brocken. Märchen u. Sagen. 12. (72) Ebda. 1891. 1.–

‒ Prinzess Ilse. Märchen. 12. (40) Halberstadt 1890, Schimmelburg. n –.50

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 220.
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