Giorgi, Antonia de

[258] *Giorgi, Antonia de, geb. Kattny, Ps. Julius Kehlheim, Prag II, Rosengasse 17, wurde zu Prag am 2. Juni 1842 als jüngste Tochter des Landgerichtsrats Kattny geboren. Ihren Hang zur Poesie hatte sie schon unter der Leitung ihres trefflichen Vaters gezeigt und da in der Familie die verschiedensten Nationalitäten sich vereinigten – der Vater war ein Böhme, die Mutter eine Polin, ihr Grossvater ein Franzose, die Grossmutter eine Schwäbin – sie alle auch unter einem Dache wohnten, so blieb dies in geistiger Beziehung nicht ohne Einfluss auf Antonia und schon in ihrer Kindheit lernte sie mehrere Sprachen gleichzeitig. Jung verheiratet ward sie mit 27 Jahren Witwe. Sie fing nun an, schriftstellerisch thätig zu sein und wurde Mitarbeiterin verschiedener deutsch-böhmischer Zeitschriften. Im »Prager Abendblatt« erschienen von ihr zwei Novellen »Frau Johanna« und »Fürstin Icha«. Ihre Aufsätze sind meist moralphilosophischen Inhalts, doch ist ihr auch das kulturgeschichtliche und litterarhistorische Genre nicht fremd. Ein historisches Drama »Jacobäa v. Jülich« wurde in Prag zweimal aufgeführt.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 258.
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