Munz, Emilie

[71] *Munz, Emilie, Stuttgart, Uhlandstrasse 19, geboren am 10. Juni 1860 in Stuttgart als einziges Kind eines Militärmusikers, hat sie sehr frühzeitig dichterische Neigungen gezeigt, doch wie bei vielen ihrer Schicksalsgenossinnen, wurden diese Neigungen als überaus gefährlich für die ganze Zukunft des Kindes von der nüchtern denkenden Mutter zu unterdrücken gesucht. Allen diesen Hemmungen zum Trotz, wusste sich das Talent doch Geltung zu verschaffen, und als Emilie, allen Prophezeiungen entgegen, in ihrem 19. Jahre in dem Gutsbesitzer Gotthold Munz doch einen Gatten fand, der auch ihrem Streben keine Schranken setzte, da konnten sich die dichterischen Schwingen der E. M. frei entfalten. Allerdings waren nunmehr Haus-, Gatten- und Mutterpflichten, die sie im Schaffen hinderten. In unfreiwilliger Mussezeit als Rekonvaleszentin nach schwerer Krankheit sind Gedichte entstanden, die als »Haideklänge« in einem Band herausgegeben wurden. Zwei Novellen: »Der erste Lorbeerkranz« und »Die alte Jungfer« sind unter der Presse.

‒ Haideklänge. Gedichte. 12. (138) Stuttgart 1897, A. Bonz Erben. 3.–

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 71.
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