Timpe, Amalie

[371] *Timpe, Amalie, geb. Schroeter, Kassel, Jordanstrasse 133/4, geboren am 19. Dezember 1849 zu Adolfsdorf bei Bremen, wo ihr Vater Guts- und Mühlenbesitzer war. In ihrem 5. Lebensjahre übersiedelte sie mit ihrer Familie nach Ostpreussen in unmittelbare Nähe der russischen Grenze, wo Amalie ihre Kindheit bis zu ihrem 13. Jahre verbrachte. Die Mannigfaltigkeit des Grenzlebens, der Idiome, Sitten und Gebräuche insbesondere der jüdischen Kreise, hatte auf das empfängliche Gemüt des Kindes einen mächtigen Eindruck hervorgerufen und zurückgelassen. Als in ihrem 13. Jahre ihr Vater eine Stelle als Generalsekretär der Oldenburgischen Landwirtschaftsgesellschaft in Oldenburg annahm und dorthin übersiedelte, empfing Amalie auch dort neue Eindrücke, die auf ihr späteres schriftstellerisches Wirken nicht ohne Einfluss blieben. In Oldenburg lernte sie auch ihren späteren Gatten kennen, der bei der Grossherzoglichen Kapelle als Musiker angestellt war. Je nach dem Engagement ihres Gatten, wohnte sie in Breslau und Kassel. Anonym veröffentlichte sie damals viele Gedichte. Das tragische Geschick ihres als Matrosen verunglückten Sohnes veranlasste sie, die Erlebnisse dieses Sohnes in »Schorers Familienblatt« zu veröffentlichen. Der Erfolg regte sie an, eine grosse Zahl von Novelletten, Skizzen und Gedichten in verschiedenen Tagesblättern und Zeitschriften erscheinen zu lassen.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 371.
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