Kapitel I.
De scientiis in generali
oder
Von den Wissenschaften insgemein

[13] Es ist eine alte und fast aller Weltweisen einhellige Meinung, dass jedwede Wissenschaft dem Menschen, er mag sein, wer er will, etwas Göttliches bringe, also, dass er durch dieselbe oftmals unter der Götter Zahl ist gerechnet worden, dahero sind unterschiedlich, ja fast unzählige Lobsprüche der Wissenschaften an Tag gekommen, mit welchem ein jedweder die seinige, so er geübet, hoch herausgestrichen und fast bis an den Himmel erhoben hat. Ich aber, der ich anders unterrichtet worden bin, halte dafür, dass nichts Schädlicheres, nichts Giftigeres, auch dem menschlichen Leben und dessen Wohlfahrt nichts Nachteiligeres erfunden werden könne, als eben die Künste und Wissenschaften, daher bin ich der Meinung, dass man diese Sache ganz umgekehret und mit andern Augen ansehen, und die Wissenschaften nicht mit Lob erheben, sondern vielmehr durch Verachtung guten Teils niederschlagen solle, indem keine auf der Welt ist, sie mag so gross sein als sie wolle, welche nicht tadelnswert, oder für sich einiges Lobes würdig wäre, es sei denn, dass solche von des Besitzers Aufrichtigkeit[13] hergenommen werden könnte. Jedoch sehe ich gerne, dass diese meine Meinung von euch mit solcher Bescheidenheit aufgenommen werde und ihr nicht glauben möchtet, dass ich dadurch andere, die dieser Meinung nicht sind, zu verachten oder mich etwas Sonderliches zu dünken suchte; derohalben werdet ihr mir, der ich mit den andern diesfalls nicht übereinstimmen kann, hoffentlich solange verzeihen, bis ich mit einer sonderlichen Ordnung und Bescheidenheit meine Meinung antreten, und vielleicht nicht mit geringen Argumenten, sondern mit festgesetzten Beweisgründen solche behaupte. Nicht zwar will ich hier des Demosthenis oder des Chrysippi arglistiger Beredsamkeit gebrauchen, noch dem schmeichelnden Liebhaber in etwas nachsehen, denn, wer Gottes Wort nachfolgen will, der muss recht und nach der Wahrheit, nicht aber nach blosser Redenszierlichkeit oder Schmeichelei einem unter die Augen treten. Denn nicht in der Zunge, sondern im Herzen trifft man den Sitz der Wahrheit an; auch ist nicht viel daran gelegen, wie man redet, wenn man nur wahr redet, denn die Lügen darf Beredsamkeit und angestrichener Worte, die Wahrheit aber, wie Euripides schreibet, ist ohne Schminke und Gleissnerei. Dannenhero, wenn ich jetzo mein vorgesetztes Werk schlecht und ohne Beredsamkeit (welche zwar vor mir nicht verdammet wird) antreten und etwa eure zarten Ohren beleidigen möchte, so bitte ich, ihr wollet es mit solcher Bescheidenheit und Geduld vertragen, und es also machen wie jener römische Kaiser, der mit seinem ganzen Kriegsheer stille stand und ein altes Weibchen anhörte; oder, wie der König Archelaus (?), welcher unterweilen rauhe und unberedsame Leute gerne hörte reden, damit er hernach desto mehr Vergnügungen und Ergötzlichkeiten von einem beredten Munde haben möchte. Gedenket an die Meinung des Theophrasti, dass auch bisweilen mitten unter den Gelehrten und vortrefflichsten Leuten Grobe und Ungeschickte etwas Fruchtbarliches reden können,[14] wenn sie nur wahre und der Vernunft ähnliche Sachen vorbringen. Damit ich euch aber nicht lange aufhalte, so muss ich vor allen Dingen bei euch eins erinnern, nämlich dieses, dass ihr glaubt, dass alle irdischen Wissenschaften sowohl böse als gut sind, und dass sie nach menschlicher Art und Weise uns keine andere Wohlfahrt und Seligkeit bringen können, als vielleicht diese, welche die alte Schlange unsern ersten Eltern versprochen, wenn sie gesagt: Eritis sicut Dii, scientes bonum et malum; das ist: ihr werdet sein wie die Götter, Gutes und Böses wissen; derowegen mag sich dieser Schlange rühmen, der sich rühmete, dass er was wisse. Die Ophitischen Ketzer haben dieses wohl praktiziert, welche die Schlange in ihren Kirchen geehrt und vorgegeben haben, dass dieselbe im Paradies die Tugend eingeführt hätte. Diesen pflichtet bei die Platonische Geschichte, welche dafür hält, dass Theutus, ein dem menschlichen Geschlechte schädlicher Teufel, die Wissenschaften sowohl nützliche als schädliche zuerst erfunden habe, wie hiervon der Ägyptier König Thamus von Erfindern der Buchstaben sehr weislich redet. Dahero kommt, dass die meisten Grammatici die Teufel für die besten Kenner der Wissenschaften halten. Aber es mag sein! Wir wollen diese Fabeln den Poeten und Philosophis lassen und unseres Orts auch dafür halten, dass keine anderen Erfinder der Wissenschaften sind als die Menschen. Wir wissen aber, dass dieselben böser Art Kinder, nämlich Kinder des Kains sind, von welchen recht gesagt wird: Filii hujus seculi prudentiores sunt filiis lucis in generatione hac; das ist: die Kinder dieser Welt sind klüger, denn die Kinder des Lichts in diesem Geschlechte.[15] Sind nun diese die Erfinder der Wissenschaften, so sind sie ja nichts als Lügner, denn es heisst: Omnis homo mendax, nec est qui faciat bonum, usque ad unum: alle Menschen sind Lügner und ist keiner, der Gutes tue, bis auf Einen. Aber lass es sein, dass auch etliche Gute unter den Menschenkindern gefunden würden, so haben sie doch ihre Wissenschaft nirgends anders her als von ihren Erfindern und Besitzern erborgt. Nun bedenke doch, wenn die Wissenschaften auf einen bösen Menschen fallen, so tut er Schaden, und machen ihn noch viel ärger als zum Exempel: auf einen verirrten Sprachenlehrer oder Grammaticum, auf einen fabelhaften Poeten, auf einen verlorenen Historienschreiber, auf einen schmeichelnden Oratorem oder Redner, auf einen prahlenden Gedächtniskünstler, auf einen zänkischen Dialecticum oder Vernunftmeister, auf einen verführerischen Sophistam oder Verwirrungslehrer, auf einen waschhaften Lullisten, oder der von allen Sachen was herzuschwätzen weiss, auf einen verzauberten Arithmeticum oder Rechenmeister, auf einen geilen Musicum, auf einen unzüchtigen Tänzer, auf einen ruhmredigen Feldmesser, auf einen irrigen Weltbeschreiber, auf einen schädlichen Baumeister, auf einen räuberischen Schiffmann, auf einen betrüglichen Kalenderschreiber, auf einen schelmischen Wahrsager, auf einen leichtfertigen Kabbalisten, oder auf einen durch verblümte Art und mit sonderbaren Geheimnissen untreuen Ausleger der Wörter, auf einen träumenden Naturkündiger, auf einen abenteuerlichen Metaphysicum oder Erforscher übernatürlicher Dinge, auf einen bäurischen oder unhöflichen Ethicum oder Sittenlehrer, auf einen falschen Politicum oder Weltmann, auf einen tyrannischen Fürsten, auf eine unterdrückende Obrigkeit, auf einen aufrührerischen Untertan, auf einen schismatischen Priester, auf einen abergläubigen Mönch, auf einen verschwenderischen Haushalter, auf einen falschschwörigen Kaufmann, auf einen geizigen und diebischen Schösser, auf einen[16] faulen Ackermann, auf einen viehdiebischen Hirten, auf einen lästernden Fischer, auf einen mausenden Jäger, auf einen räuberischen Soldaten, auf einen scharfen Exactoren oder Mahner, auf einen tötenden Medicum, auf einen vergiftenden Apotheker, auf einen verschwenderischen Koch, auf einen betrügerischen Goldmacher, auf einen listigen Rechtsgelehrten, auf einen vertrackten und leichtfertigen Zungendrescher, auf einen unwahrhaften Postträger, auf einen ums Geld feilen Richter oder auf einen ketzerischen und verführerischen Pfaffen. Nichts aber ist unseliger als eine von Gottlosigkeit herrührende Kunst und Wissenschaft. Denn je grösser der Künstler, je ärger der Schalk. Wenn aber eine Wissenschaft nicht sowohl auf einen bösen als närrischen Menschen fällt, so ist nichts Stolzeres und Unerträglicheres als dieses, denn, was ihm die Narrheit noch etwa übrig gelassen, das will er mit seiner stolzen Vielwissenheit bemänteln, da er sonst als ein einfältiger Narre bei weitem nicht so töricht täte; Plato sagt: Quo erit ineptior atque indoctior, hoc plura narrabit, imitabitur omnia, nihilque indignum se existimabit; das ist: je unverständiger und ungelehrter einer ist, je mehr Plapperns wird er von einer Sache machen, er wird alles wollen nachäffen und meinet nicht, dass ihm etwas unverständig sein könne. Dahero ist nichts schädlicher, als mit der Vernunft unsinnig sein. Wenn aber ein Frommer und Vernünftiger die Wissenschaften besitzt, welche vielleicht auch dem gemeinen Wesen gut und nützlich sein möchten, so werden sie doch den Besitzer nicht frömmer und seliger machen, denn viel wissen bringt keinem keine Seligkeit (wie Porphyrius und Jamblicus dafürhalten); ja wenn dieses wäre, so müsse folgen, dass diejenigen, so fast alle Wissenschaften gefressen hätten, vor anderen die Seligsten wären, und dass ein loser Weltweiser einem frommen Priester in diesem Stück vorgezogen werden müsste. Aber die wahre Seligkeit besteht nicht in blosser Erkenntnis des Guten, sondern in einem guten untadelhaften Leben: es heisst nichts verstehen,[17] aber mit Verstande leben. Denn nicht die Wissenschaft, sondern der gute Wille vereinigt den Menschen mit Gott, und die Wissenschaften, die äusserlich gebraucht werden, tun nichts anderes, als dass sie uns etlichermassen Gelegenheit zu einem besseren Leben geben. Nun ist dieses nicht vollkommen, wenn uns nicht das Leben und die Natur dazu führt und anleitet. Denn man hat es zum öftern erfahren, wie Cicero pro Archia saget, dass die Natur ohne Gelehrsamkeit mehr zum Lobe und Tugend diene, als die Gelehrsamkeit ohne die Natur. Dannenhero ist nicht vonnöten, mit so langem und schwerem Nachgrübeln (wie die Averroisten dafür halten) die Wissenschaften sich zu imprimieren, wenn man nur Gott vor Augen hat.

Wo ist nun die Glückseligkeit der Wissenschaften? Wo ist der Weisen Lob und Seligkeit, womit alle Schulen voll sind? Wohin geht der Ruhm derjenigen, die längst zur Hölle gefahren? Dieses hat Augustinus gesehen und gefürchtet, wenn er mit Paulo ausruft: surgunt indocti et rapiunt coelos, et nos cum scientia nostra mergimur in infernum. Das ist: die Ungelehrten kommen und reissen uns den Himmel weg, und wir fahren mit unserer Wissenschaft in die Hölle. Aber darf ich mich erkühnen, die rechte reine Wahrheit zu sagen, so muss ich frei bekennen, dass alle Wissenschaften sind eine gefährliche und allgemeine Menschensatzung, also dass es weit sicherer ist, nichts wissen, als was wissen. Adam wäre aus dem Paradies der Seligkeit nicht verstossen worden, wenn nicht die kluge Lehrmeisterin, die Schlange, ihn hätte lehren wollen, was gut oder böse sei. So hält auch Paulus dafür, dass diejenigen aus der Kirche zu treiben, die da mehr wissen wollen, als sichs gebühret; Sokrates, als er in allen Künsten und Disziplinen nachgegrübelt hatte, ist allererst von dem Oraculo für den Weisesten gehalten worden, da er öffentlich bekannte, dass er nichts wüsste. So ist auch aller Wissenschaften Erkenntnis so schwer und fast unmöglich, dass[18] eher das ganze menschliche Leben, als einer einzigen Wissenschaft nachdenken, aufhören kann; welches der Prediger Salomo bestätigt, wenn er spricht: Intellexi, quod omnium operum Dei nullam possit homo invenire rationem eorum, quae fiunt sub Sole, et quanto plus laboraverit ad quaerendum, tanto minus inveniat, etiamsi dixerit, sapiens se nosse, non poterit reperire. Das ist: ich merkte auf alle Werke Gottes, aber ein Mensch kann das Werk nicht finden, das unter der Sonne geschieht, je mehr der Mensch arbeitet zu suchen, je weniger er findet, wenn er gleich spricht: ich bin weise und weiss es, so kann er es doch nicht finden. Auch kann einem Menschen nichts schädlicher sein als die Wissenschaften; diese sind die rechten Gifte, welche das ganze menschliche Geschlecht auf einmal übern Haufen werfen, welche alle Unschuld verjagen und zu vielen schweren Sünden uns Anlass geben, ja den Tod selbst uns zuwege bringen, das Licht des Glaubens bei uns auslöschen und unsere Seelen in die tiefe Finsternis hinunter stossen, die Wahrheit verdammen und die Lügen und Irrtümer hoch emporheben. Warum sollte derowegen der Kaiser Valentianus, von welchem man saget, dass er der grösste Feind der Wissenschaften gewesen, wie auch der Kaiser Licinius, der dafür gehalten, dass sie ein Gift und allgemeine Pest in der Welt wären, deswegen Scheltens wert sein? Es berichtet uns Valerius, dass Cicero, der Brunnen der Gelehrsamkeit selbst, endlich die Wissenschaften verachtet habe. Die Wahrheit aber ist allein so gross und frei, dass sie mit keinem Nachgrübeln der Wissenschaft, mit keiner menschlichen Vernunft und Nachsinnen, mit keinen Beweistümern der künstlichen Redensarten oder scheinbaren Beibringungen, sondern allein mit dem Glauben kann begriffen werden; wer nun diesen hat, der ist, wie von dem Aristoteles gesaget wird, besser geschickt als wenn er alles wüsste; welches auch Philoponus zu verstehen gibt, wenn er schreibet: Id esse melius cognoscentem, quam per demonstrationem, quae per causam[19] fit. Das ist: es sei besser, etwas von sich selbst durch den Glauben lernen und erkennen, als durch Beweistümer und gewisse Ursachen. Und der Theophrastus in seinem Buch von übernatürlichen Sachen spricht: Usque ad aliquid quidem possumus per causam speculari, principia a sensibus sumentes, quando autem ad ipsa extrema et prima transierimus, non amplius possumus scire, sive, quia non habemus causam, sive propter intellectus nostri infirmitatem. Das ist: wir können zwar durch gewisse Ursachen einem Dinge, so weit es menschliche Sinnen und Verstand zulassen wollen, etwas nachdenken, wenn wir aber auf das Äusserste und den ersten Anfang desselben kommen, so müssen wir nachlassen und können nichts ausrichten, entweder weil wir die recht gründlichen Ursachen nicht verstehn, oder weil unser Verstand zu unvermögend dazu ist. Ja, Plato beim Timaeo hält dafür, dass man mit dem Glauben mehr ausrichte als unsere Kräfte ertragen können. So sind auch diejenigen akademischen Weltweisen in sonderlichem Werte gewesen, welche gesagt haben, dass auf der Welt nichts könnte bejahet oder bekräftiget werden; die Pyrrhonici und andere mehr haben dafür gehalten, dass nichts Gewisses in der Welt könnte statuiert werden; sie selbst auch haben nichts Gewisses statuieret, und hat die Wissenschaft vor dem Glauben keinen Vorzug, wo nämlich die Güte des Erfinders den Discipul zu einem freien Willen zu glauben anmahnet. Dahero haben die Pythagorici diese Präsumption von ihrem Lehrmeister gehabt, dass wenn sie ihrer Antwort wegen Rechenschaft geben sollten, haben sie dieses geantwortet: Ipse dixit: er hat's gesagt. Auch die Peripatetici haben dieses gemeine Sprichwort gehabt: unicuique perito in arte sua credendum est. Das ist: Einem jedweden Erfahrenen muss man in seiner Kunst Glauben beimessen.

Also glaubt man dem Sprachkünstler oder Grammatiko seine Reden von der Bedeutung der Wörter. Der Disputierkünstler oder Dialektikus entlehnt die[20] Worte seiner Oration von dem Grammatico, der Redner seine Argumente von dem Dialectico, der Poet seine Mensur von dem Musico, der Messkünstler seine Proportion vom Arithmetico, der Sternseher aber muss beiden Glauben geben. Die widernatürlichen Dinge gebrauchen sich der Mutmassung der natürlichen, und ein jeder Künstler urteilt recht von des andern Entscheidung. Denn jede Wissenschaft hat ihre sonderlichen Pincipia, welchen man beipflichten muss, ob sie gleich nicht können demonstriert werden; mit welchen, wenn er solche negieren wollte, die Philosophi nichts zu tun haben, sondern bald sagen würden: der die Prinzipien negiert, mit dem ist nicht zu disputieren; ja sie würden ihn wohl gar wo anders hinweisen. Als wenn einer, sagen sie, leugnen wollte, dass das Feuer warm sei; den sollte man nur hineinstossen und ihn dann fragen, was er davon hielte. Also werden aus den Philosophis Leute, welche uns mit Gewalt zwingen, dasselbe zu bekennen, welches sie erstlich mit Vernunft uns hätten lehren sollen.

Derohalben ist einer Republik nichts schädlicher als die Wissenschaften, denn, findet man bei einem gemeinen Wesen solche Leute, die mit Wissenschaften und Gelehrsamkeiten ein wenig begabt sind, so muss alles nach ihren Köpfen und nach ihrem Willen dirigieret sein, und gebrauchen sich wegen des gemeinen Volks Einfalt aller obrigkeitlichen Autorität, allein daher kommt's, dass eine solche Republik in Oligarchiam sich verwandelt, und auf die letzte, wenn sie sich in gewisse Factiones verteilet, zu einer rechten Tyrannei gar leicht hinausschlagen kann, welches, dass es geschehen sei, man niemals an so einem Orte, da keine Wissenschaften im Schwange gegangen, wahrgenommen hat; ohne von dem einzigen Sylla Dictatore lesen wir, dass derselbe allein eine Republik, darin die Wissenschaften nicht in Wert gehalten worden, eingenommen habe; dabei aber doch ein gut Teil dem Mangel an Wissenschaften hernach beigemessen worden,[21] dass er endlich seine Tyrannei von sich selbst abgelegt habe. Überdies sind ja alle Künste und Wissenschaften nichts als Menschensatzungen und dererselben einbildische Gedanken, welche sowohl schädlich als nützlich, sowohl vergiftet als heilsam, sowohl böse als gut, niemals aber vollkommen, sondern allzeit zweifelhaft und aller Irrtümer und Zänkerei voll sind. Welches ich jetzo bald durch jedwede Disziplin der Wissenschaften ferner erweisen und insonderheit dartun will.[22]

Quelle:
Agrippa von Nettesheim: Die Eitelkeit und Unsicherheit der Wissenschaften und die Verteidigungsschrift. München 1913, Band 1, S. 13-23.
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