III, 46. [280.] An Indra.

[90] 1. Dem Kämpfer dir, dem Stier, dem Selbstgebieter,

dem jungen starken, dem gewalt'gen, wilden,

Dem blitzenden, berühmten, der nicht altert,

sind Heldenkräfte, gross dem grossen Indra.

2. Ein grosser Stier bist du an Stiereskräften,

erbeutend Gut, o Held, besiegend alle,

Allein'ger König du des ganzen Weltalls,

darum zu Kampf und Frieden führ die Menschen.

3. Er ragte vor der glänzende an Umfang,

er überall von Göttern unerreichbar,

Hervor an Grösse über Erd' und Himmel

und grosse weite Luft der mächt'ge Indra.

4. In Indra gehen, wie ins Meer die Ströme,

den breiten, tiefen, von Geburt gewalt'gen,

Den allumfahnden Brunnen der Gebete,

von je her ein gepresste Somatränke.

5. Dem Soma, den, o Indra, Erd' und Himmel,

dich liebend, tragen, wie das Kind die Mutter,

Den senden dir, den schmücken dir zum Trunke,

o starker Held des Opferdiensts Gehülfen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 90.
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