IV, 44. [340.] An die Ritter.

[151] 1. Wir rufen heute diesen euren Wagen,

den weitgedehnten, Ritter, der zur Milch eilt;

Der, sitzversehen, fährt der Sonne Tochter,

den liedumtönten, reichen, gutbeladnen.

2. Ihr beid' erlanget diesen Glanz, o Ritter,

durch eure Kraft bei Göttern, Himmelssöhne,[151]

Und Güter folgen eurer Glanzerscheinung,

wenn euch im Wagen ziehn die hohen Rosse.

3. Wer schafft euch her zur Hülfe heut durch Opfer?

wer durch Gesänge zu dem Trunk des Saftes?

Wer wendet her euch zu dem alten Pfleger

des heil'gen Werks, o Ritter, Ehrfurcht übend?

4. Auf goldnem Wagen kommt, o oftgeseh'ne,

zu diesem Opfer her, o ihr Wahrhaft'gen

Und trinket recht den süssen Saft des Soma's,

ihr schenket Gut dem Mann, der euch verehret.

5. Kommt her zu uns vom Himmel, von der Erde

auf goldnem Wagen, welcher schnell herbeirollt;

Nicht mögen andre Fromme fest euch halten,

wenn sich um euch die alten Freunde scharen.

6. Nun messt uns zu, o hehre, grossen Reichthum,

den heldenreichen, uns, den beiden Theilen;

Weil euch, o Ritter, Lob die Männer weihten,

zum Chorgesang die Adschanidha's kamen.

(7 = 339, 7.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 151-152.
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