V, 9. [363.] An Agni.

[169] 1. Es preisen Agni dich, den Gott,

die opferreichen Sterblichen;

Dein denk' ich, der du Wesen kennst;

die Opfer fahr ohn' Unterlass.

2. Agni ist Priester in dem Sitz,

dem reichen mit geweihter Streu,

Zu dem die Opfer alle gehn

und güterreiche Labungen.

3. Und den wie einen jungen Sohn

auch jetzt das Reibeholz gebar,

Den Agni, der das Fest verschönt,

der alle Menschenstämme schützt.

4. Und schwer bist zu ergreifen du,

recht wie ein Sohn der Wasserflut,

Der viele Wälder du verbrennst

der Heerde gleich, die Gras verzehrt.

5. Und dessen Flammen rauchumhüllt

zusammen wandern im Verein,[169]

Wenn Trita in der Himmelshöh

ihn anbläst einem Schmelzer gleich,

144(der in der Schmelze ihn entflammt.)

6. Ich, Agni, sei in deiner Gunst

und in des Mitra Förderung;

Wie Feindverscheucher mögen wir

der Menschen Leid bewältigen.

7. O Agni bring des Menschen Gut

herbei uns, o gewaltiger,

Es schütze uns, es nähre uns,

gereich zur Machterlangung uns,

(sei in den Schlachten uns zum Heil.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 169-170.
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